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Pensionistenverband OÖ: Seit 75 Jahren eine starke Stimme für die ältere Generation

Nora Heindl, 20.03.2024 10:58

OÖ. 1949, vor 75 Jahren, wurde der Pensionistenverband Österreich von Lina Swoboda gegründet. Zahlreiche Schwerpunktthemen und Veranstaltungen begleiten das Jubiläumsjahr Oberösterreich. Zudem gibt der PVÖ auch der Bundesregierung bzw. den Parteien ein Forderungspaket mit auf den Weg.   

Landespräsidentin Birgit Gerstorfer (2. v. r.) beim Landes Nordic Walking Wandertag (Foto: PVOÖ)
  1 / 5   Landespräsidentin Birgit Gerstorfer (2. v. r.) beim Landes Nordic Walking Wandertag (Foto: PVOÖ)

Gegründet als „Verband der Arbeiter-, Unfall-, Landarbeiterrentner und Gemeindebefürsorgten Österreichs“ ist der Pensionistenverband Österreich heute Europas größte parteiunabhängige Vertretung für die Interessen der älteren Generation. Bundesweit verzeichnet der Pensionistenverband im 75. Gründungsjahr eine Viertelmillion Mitglieder. Allein in Oberösterreich vertrauen rund 70.000 Mitglieder dem Pensionistenverband.

Mit seinen unzähligen Ortsgruppen lebt der Pensionistenverband dabei jeden Tag das Motto „Draußen bei den Menschen sein“ und spürt die Probleme und Sorgen der Mitglieder direkt vor Ort und unterstützt gezielt dort, wo die Menschen wohnen.

„Von seiner Geburtsstunde an ist der PVÖ eine Organisation der älteren Generation für die ältere Generation. Auch im Jubiläums-Jahr bleibt es das Gebot der Stunde, jene Grundsätze weiterzuführen, die wir vor 75 Jahren begonnen haben, also für ein Leben ohne Armut, Einsamkeit und jegliche Art von Diskriminierung im Alter zu kämpfen“, betont Landespräsidentin Birgit Gerstorfer.

„Eine Organisation der Ehrenamtlichen“

Eingeläutet wurde das Jubiläumsjahr mit zwei ausverkauften Neujahrskonzerten mit 2.800 begeisterten Besuchern im Linzer Brucknerhaus.

Erst kürzlich ging der erste Frühlingsempfang für neue Funktionäre und Reiseleiter in Alkoven über die Bühne. „Wir sind eine Organisation der Ehrenamtlichen. Das Landes-Sekretariat unterstützt die ehrenamtlich Tätigen, tatsächlich getragen wird der Pensionistenverband Oberösterreich aber von tausenden Stunden ehrenamtlicher Arbeit. Bei der ersten Veranstaltung dieser Art im Kulturtreff Alkoven wollten wir uns speziell bei neuen ehrenamtlichen Mitarbeitern bedanken, die uns ihre Zeit unentgeltlich zur Verfügung stellen. Denn, obwohl man von Seiten der Politik immer wieder Bekenntnisse zum Ehrenamt hört, schaut die Realität oft anders aus“, betont Landesgeschäftsführerin Jutta Kepplinger. 

Allein in Oberösterreich kümmern sich mehr als 3.000 ehrenamtlich tätige Funktionäre in 15 Bezirksorganisationen und rund 330 Ortsgruppen um die fast 70.000 Mitglieder, österreichweit sind es über 15.000 Ehrenamtliche.

Jedoch: „Viele gesellschaftliche Entwicklungen erschweren die ehrenamtliche Arbeit in den Vereinen. Das Wirtesterben etwa verringert die Zahl der möglichen Treffpunkte, bei Förderungsmitteln steigt der bürokratische Aufwand stark an und die finanziellen Belastungen in den Gemeinden führen zu massiven Kürzungen der freiwilligen sozialen Ausgaben. Wenn man will, dass sich die ältere Generation weiter flächendeckend in die Gesellschaft einbinden kann, muss man auch weiter die Rahmenbedingungen dafür schaffen. Wenn die Gemeinden diese Mittel nicht mehr haben, ist auch das Land gefordert, hier die nötigen Budgets zur Verfügung zu stellen“, ergänzt Jutta Kepplinger.

Zur Zukunft der Pflege am 8. Mai in Linz-Ebelsberg

Einen Schwerpunkt setzt man im Jubiläumsjahr auf die Zukunft der Pflege-Situation, im speziellen die wachsenden Herausforderungen für die pflegenden Angehörigen. „Angesichts des demografischen Wandels stellt sich zunehmend die Frage, wie die steigende Zahl pflegebedürftiger Menschen auch in Zukunft gut versorgt werden kann. Fast alle Menschen wünschen sich, auch bei Pflegebedürftigkeit weiterhin zu Hause leben zu können. Für viele Angehörige ist Pflege aber mit erheblichen Belastungen verbunden. Dies hat in der Regel nachteilige Auswirkungen auf ihre Gesundheit, die familiären und sozialen Beziehungen und die Erwerbstätigkeit“, so Landespräsidentin Birgit Gerstorfer.

Die Arbeitsgruppe Pflege des PVOÖ stellte zehn konkrete Forderungen, um den Kollaps des Pflege-Systems zu verhindern, bereits im November 2023 der Öffentlichkeit vor. Konkrete Lösungsansätze zu besseren Entlastungsangeboten für pflegende Angehörige, leichterer Zugang zu Beratung und Unterstützung, Reduzierung der finanziellen Belastungen und Hilfe bei der Alltagsbewältigung sind drei der Punkte, die auch im Rahmen der Veranstaltung „Die Zukunft der Pflege zuhause – Wege zur Verbesserung“ am Mittwoch, 8. Mai, von 13 bis 16 Uhr im Linzer Volkshaus Ebelsberg mit Betroffenen und Experten diskutiert werden.

„Pflegende Angehörige sind ein unverzichtbarer Baustein, um Pflege auch in der Zukunft flächendeckend sicher zu stellen. Sie müssen daher – unter Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse und Wünsche – unterstützt und entlastet werden. Ein sicheres und gutes Leben im Alter darf keine Frage des Wohnortes, Einkommens und Vermögens sein. Bedarfsgerechte Leistung für alle ist eine grundlegende Forderung des Pensionistenverbandes“, begründet Landespräsidentin Birgit Gerstorfer das Engagement in dieser Thematik.

Anmeldungen für die Veranstaltung bis 26. April bei Julia Kutschera (PVÖ) unter julia.kutschera@pvoe.at sowie 0732 663241-13

Feierlicher Höhepunkt im Jubiläumsjahr

Der runde Geburtstag wird mit den Mitgliedern beim Landes-Nordic-Walking-Wandertag am 19. September in Eferding gefeiert. „Gemeinsam mit hunderten Teilnehmern des Landes-Nordic-Walking-Wandertages werden auch PVÖ-Präsident Peter Kostelka und Generalsekretär Andreas Wohlmuth mit dabei sein“, freuen sich Birgit Gerstorfer und Jutta Kepplinger auf einen Veranstaltungs-Höhepunkt im Feierjahr.

Bereits zwei Tage zuvor, am 17. September, wird das 75-jährige Jubiläum in Wien gebührend gefeiert.

Forderungspunkte an Parteien und die nächste Bundesregierung

Im Super-Wahljahr 2024 verabschiedet der PVÖ auch ein Forderungspaket an die künftige Bundesregierung bzw. an die Parteien, um den Senioren politisch eine starke Stimme zu geben.

Darunter fällt unter anderem ein Stopp der Teuerung: die Entlastung durch spürbare Miet-, Strom-, Fernwärme-, und Gaspreisdeckel (finanziert aus Übergewinnen der Energiekonzerne), Preiseingriffe bei Grundnahrungsmitteln (durch befristete Senkung der Mehrwertssteuer) und das Aus für das Merit-Order-Prinzip, wonach sich bei der Strompreisbildung der Preis nach dem teuersten benötigten Kraftwerk richten muss etc.

Weitere Forderungen sind die Sicherung bzw. der Schutz der Pensionen, der Ausbau der Pflege, die Erhaltung der Gesundheitsversorgung ohne zwei- oder Mehrklassenmedizin sowie das Verbot einer Altersdiskriminierung in der Arbeitswelt und Gesellschaft.

Aufgabenbereiche, Aktivitäten und aktuelle Projekte

Der Verband setzt sich aber nicht nur auf politischer Ebene für die Anliegen und Bedürfnisse älterer Menschen ein.

Die Organisation bietet Beratung zu rechtlichen, finanziellen und sozialen Fragen, die im Alter relevant sind. Zum Beispiel werden regelmäßig Sozialsprechtage vor Ort mit ausgebildeten Beratern angeboten, die etwa Hilfe bei Pensionsleistungen, Sozialleistungen, steuerlichen Fragen wie der Steuererklärung, juristischen Fragen oder Pflegeagenden anbietet.

Die Aktion „Seniorenhilfe“ unterstützt unverschuldet in Not geratene Mitglieder. Bis heute wurde über 140.000 Mitgliedern sowohl durch Beratung als auch finanziell geholfen.

Seniorenreisen ist das eigene Reisebüro des Pensionistenverbandes. Die Reiseangebote sind dabei speziell auf die Bedürfnisse der Älteren zugeschnitten, von deutschsprachiger Reiseleitung über laufende medizinische Betreuung bis hin zum praktischen Kofferservice.https://pvoe.at/seniorenreisen/

Der PVOÖ organisiert auch ein breitgefächertes Angebot an sozialen und kulturellen Veranstaltungen und Aktivitäten für seine Mitglieder – von Veranstaltungen der Landesorganisation bis hin zu kleineren Events in den Ortsgruppen. Zum Beispiel gibt es immer wieder stark vergünstigte Karten für (Sonder)vorstellungen im Musiktheater Linz.

Auch die Bewegung kommt nicht zu kurz, mit Kursen, Vorträgen und Workshops, die die Generation 50plus über Gesundheitsvorsorge, Prävention und gesunde Lebensführung informieren. Zum Beispiel findet am 12. Juni 2024 der Landesbergwandertag in Lacken/Feldkirchen entlang des Pesenbachtales zum Kerzenstein statt: https://pvoe.at/oberoesterreich/themen/aktuelles/news/detail/landesbergwandertag-lacken/

Was die Bildung betrifft, ist das neue Frühjahrsprogramm der Volkshochschule Oberösterreich erschienen, das auch Vorteile für die Mitglieder des Pensionistenverband OÖ bietet. Der Pensionistenverband OÖ unterstützt Mitglieder einmalig mit einer Ermäßigung von 5 Euro bei allen angebotenen Kursen. https://pvoe.at/oberoesterreich/unsere-angebote/interessensvertretung/kursprogramme/


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