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Typisierungsaktion an der JKU in Linz: Junger Paschinger wurde zum Lebensretter

Marlis Schlatte, 03.05.2024 09:54

LINZ. Jährlich erkranken in Österreich rund 1.000 Menschen an Leukämie, darunter auch viele Kinder. Eine Chemo- oder Strahlentherapie kann die Krankheit oft eindämmen und das schlimmste verhindern. Wenn das aber nicht funktioniert, ist eine Stammzelltransplantation die letzte Rettung. Bei einer Typisierungsaktion an der Johannes Kepler Universität (JKU) wurde ein Paschinger zum Lebensretter.

  1 / 2   V.l.: Philipp Bergsmann (ÖH Vorsitzender), Stammzellspender Lukas, Katharina Palatzky (Geben für Leben) (Foto: ÖH JKU)

Passende Stammzellspender müssen zuerst gefunden bzw. typisiert werden. Das kann verglichen werden mit der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Dies ist seit über 25 Jahren die Mission von „Geben für Leben - Leukämiehilfe Österreich“.

Im Juni 2022 organisierte Claudia Venus an der Johannes Kepler Universität Linz gemeinsam mit „Geben für Leben“ eine Typisierungsaktion. Studierende erhielten dabei die Möglichkeit, sich unkompliziert als Stammzellspender zu registrieren. Auch der 27-jährige Lukas aus Pasching nahm an der Typisierungsaktion teil und schenkte damit einem Mann in Mitteleuropa die Hoffnung auf ein Überleben.

Genetischer Zwilling gefunden

„Der Apriltag im Jahr 2022 begann für mich wie ein normaler Unitag. Ich ging über den Campus, als ich plötzlich über die Typisierungsaktion stolperte. Ich wurde informiert und entschloss mich spontan zum Wangenabstrich. Ein gutes Jahr verging und ich dachte gar nicht mehr an die Typisierung, als ich dann im Sommer 2023 vom Verein Geben für Leben kontaktiert wurde. Ich hatte einen genetischen Zwilling, der meine Stammzellen dringend brauchte“, erzählt Lukas.

In einem Gespräch wurde er über die weitere Vorgehensweise informiert und gefragt, ob er sich eine Spende vorstellen könnte. Lukas sagte zu, woraufhin eine Blutabnahme erfolgte, um die Kompatibilität zu prüfen.Im September kam dann der Anruf, dass die Stammzellen von Lukas gebraucht werden.

„Den Ort der Abnahme sowie den ungefähren Termin konnte ich wählen. Ich entschied mich für München. Die Ärzte waren freundlich, zuvorkommend und überaus sorgfältig. Eine Woche vor der Spende spritzte ich mir Neupogen, um die Anzahl der Stammzellen im Blut zu erhöhen. Ich sprach sehr gut auf das Medikament an, was zum einen bedeutet, dass ich Nebenwirkungen spürte, vorwiegend Gliederschmerzen und Müdigkeit. Zum anderen produzierte ich sehr viele Stammzellen, weshalb die Spende schnell vorüber war“, so Lukas.

Nächste Typisierungsaktion

Am 22. Oktober findet die nächste Typisierungsaktion an der Johannes Kepler Universität mit der ÖH JKU und dem Verein AMSA (Austrian Medical Students' Association) statt.Wer zwischen 17 und 45 Jahre alt und gesund ist, kann sich mit einem einfachen Wangenabstrich in wenigen Minuten als Stammzellspender typisieren und registrieren. Rund 3,2 Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung sind als Spender typisiert.

„Am Beispiel von Lukas sieht man wie wichtig Stammzellentypisierung ist und, dass mit einem einfachen Wangenabstrich Leben gerettet werden können. Daher freut es uns besonders als ÖH JKU gemeinsam mit 'Geben für Leben – Leukämiehilfe Österreich' und AMSA die nächste Typisierungsaktion an der JKU zu planen“, so ÖH-Vorsitzender Philipp Bergsmann.

„An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei der großartigen Betreuung vom Verein 'Geben für Leben' sowie beim Team der Bayrischen Stammzellenbank bedanken. Ich bin froh, dass ich mich typisieren ließ und dadurch ein Leben retten konnte. Ich würde es jederzeit wieder tun“, so Stammzellspender Lukas.


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