Diskussion über neue Hundefreilauffläche im Wasserwald
LINZ. Die geänderte Hunde-Freilaufzone im Wasserwald sorgt bei einigen für Ärger: laut einer Online-Petition soll die Freilauffläche abgeschafft werden. Richtig ist: Die Hundefreilaufzone wurde verlegt, der Abstand zur Laufstrecke ist nun größer.
Die Stadt Linz informierte vergangene Woche via Aussendung über einen Beschluss des Stadtsenats: im Wasserwald wurden einige Flächen zu nicht eingezäunten Hundefreilaufflächen erklärt und mit Tafeln beschildert. Jene Flächen, auf denen keine Hunde mitgeführt werden dürfen, werden nicht verändert.
Mehr Abstand zur Laufstrecke
Einige Hundeliebhaber verstanden dies jedoch ganz und gar nicht als Verbesserung und machen online gegen die Neuerung mobil. Tatsächlich ist die Freilauffläche nicht verkleinert, sondern verlegt worden, um Konflikte mit Läufern und Spaziergängern zu vermeiden.
Stadtrat Michael Raml (FPÖ) erklärt: „Unser Ziel ist ein harmonisches Zusammenleben von Menschen mit ihren Hunden und allen anderen Besuchern des Wasserwaldes. Durch klare Regelungen wollen wir sicherstellen, dass Situationen, die sich gefährlich anfühlen und potenziell zu Konflikten führen könnten, bereits im Vorfeld vermieden werden. Den Hundeliebhabern stehen nun über 20 Hektar Wiese zur Verfügung. Auf diesen Flächen können sich die Hunde austoben, ohne dass Befürchtungen bestehen müssen, in Konflikte mit anderen Besuchern zu geraten. Dies wird die Qualität der Freizeit im Wasserwald sowohl für die Hunde als auch für ihre Besitzer erheblich verbessern.“
Beschwerden und Vorfälle gingen der Maßnahme voraus
Seit der tödlichen Hundeattacke in Naarn seien von Familien, Läufern und Besuchern des Wasserwalds vermehrt Beschwerden über frei laufende Hunde eingegangen, heißt es aus dem Büro des Stadtrats. Auch sei es zu gefährlichen Situationen, Beißvorfällen mit nicht angeleinten Hunden und der Gefährdung von Wildtieren gekommen. Selbst Hundebesitzer hätten sich darüber beschwert, dass sich manche Hundehalter nicht an die Regeln halten. Aufgrund dieser Umstände sei der Beschluss der Stadtregierung einstimmig für die Trennung der Hundefreilaufflächen, des Kinderspielplatzes, der Laufstrecke und des Fitnessparks ausgefallen. Die Maßnahme soll nach einiger Zeit evaluiert werden, gegebenenfalls könnten die Freilaufflächen dann noch angepasst werden.
(Anmerkung: in einer früheren Version dieses Artikels stand, dass die Hundefreilauffläche nach Verlegung ein wenig größer geworden war, tatsächlich ist sie ein wenig kleiner geworden. Die zuständige Magistratsabteilung hatte zuerst von einer größeren Fläche gesprochen.)
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04.06.2024 00:06
Diskussion über neue Hundefreilaufzone im Wasserwald
Seit vielen Jahrzehnten, bereits als Kind und später dann als Hundehalterin, besuche ich regelmäßig den Wasserwald. Gefährliche Situationen und potentielle Konflikte sind mir dabei nie begegnet. 1671 Unterschriften einer Online Petition mit Stand heute würde ich persönlich nicht als "einige" bezeichnen. Bei der Unterzeichnung der Petition war für mich klar und deutlich ersichtlich, worum es bei dieser geht. Ich kenne den Wasserwald nach so vielen Jahren wie meine eigene Westentasche, somit auch die uns zukünftig zugewiesenen Flächen. Diese sind trotz ihrer Größe im Gegensatz zu den bisherigen Möglichkeiten der Flächen keine Alternative, weil sie zu nahe an einer vielbefahren Straße sind ich dort wiederholt Hasen gesehen habe, und Anrainer und ein im Privatbesitz befindliches Feld direkt angrenzen. Ganz zu schweigen vom Lärmpegel der Straßen und Autobahn. Auf die Mini-Freilaufzone am anderen Ende möchte ich nicht näher eingehen. Die weitere sich ganz wo anders befindliche Fläche mitten im Siedlungsgebiet Richtung Lissfeld, die durch eine Straße geteilt ist und für mich nicht mehr zu diesem Wasserwald gehört, werde ich ebenfalls unkommentiert lassen. Was hab ich als Hundeliebhaberin an der Verbesserung ganz und gar nicht verstanden? Mein Ziel ist und war immer ein harmonisches Zusammenleben von mir und meinen Hunden mit allen Wasserwald Besuchern! Jetzt habe ich die Befürchtung, dass Hunde vor ein Auto laufen könnten, Hasen gejagt werden, potentielle Konflikte mit Anrainern und Grundbesitzern entstehen könnten und der ausgetretene Wiesenpfad, den ich dann neben dem Straßenlärm auf und abgehen kann, auch keine Qualität verbessert. Wir HundehalterInnen werden vor vollendete Tatsachen gestellt und unsere Unternehmungen, gehört zu werden, werden als naive, unqualifizierte und undankbare Wortmeldungen abgetan. Wie wäre es denn auch über die Anliegen vieler, die sich ebenfalls Gedanken machen, einen Artikel zu verfassen? Marion Bernögger
07.06.2024 07:31
Hundefreilaufzone im Wasserwald
Viele andere mussten leider Konflikte miterleben. Das lässt sich in der Kurier-Ausgabe vom 14.10.2023 gut nachlesen, im Artikel 'Der Hunde-Spießrutenlauf'.
24.06.2024 11:41
Anderer Betrachtungswinkel
Leider sind gefährliche Situationen im Wasserwald alltäglich und werden von Hundehaltern oft nicht als solche wahrgenommen. Für viele Hundehalter scheint es unbedenklich, wenn ein Hund Kinder, Jogger oder Radfahrer anspringt, weil "nichts passiert" ist und "er ja nichts tut". Tatsächlich ist dies für die Betroffenen jedoch oft verstörend und führt nicht immer ohne Verletzungen ab. In diesem Sinne ist der Trennung von Mensch und Hund im Wasserwald zuzustimmen.
In den letzten Jahren haben sich viele Menschen ohne Hund aus Angst vor freilaufenden Hunden aus dem Wald zurückgezogen. Die geplante Änderung adressiert diese Sorgen und wird hoffentlich für mehr Sicherheit und Frieden im Wasserwald sorgen. Die angesprochenen Hasen werden vermutlich weiterziehen und in die bald hundefreien Bereiche wandern.
02.07.2024 20:21
Abschiebung und Ausgrenzung
Ich persönlich finde es äußerst bedenklich, wenn ein fremder Hund ein Kind anspringt. Das ist ein absolutes No Go und ich kann jeden verstehen, der da als Elternteil kurz Panik schiebt. Da gibt's nichts zu relativieren.
Insofern fand ich es schon immer mehr als fragwürdig, dass der Wasserwald von so vielen Familien mit kleinen Kindern genutzt wird. Das würde ich nicht machen. Ich habe einen Hund, der keine Kinder mag und passe daher entsprechend gut auf, halte extrem viel Abstand, bin immer vorausschauend - aber sind wir unehrlich, es gibt auch Besitzer, die das nicht tun und dann wird plötzlich ein Kind gezwickt.
Insofern, die Trennung befürworte ich - die Abschiebung auf dieses ungeeignete, hässliche Stück Wiese nicht.
Uns dorthin Abzuschieben, obwohl alle anderen weiterhin die tolle Fläche nutzen können, find ich eine absolute Frechheit.