Rotes Kreuz OÖ-Präsident Walter Aichinger verstorben
OÖ. Walter Aichinger (71), der langjährige Präsident des Roten Kreuzes OÖ, ist überraschend am 27. August im Krankenhaus Wels verstorben.
Aichinger war seit November 2011 Präsident des OÖ. Roten Kreuzes. Schon davor engagierte er sich 13 Jahre lang als Vizepräsident.
Der gebürtige Welser studierte Medizin und war bis 2018 Primarius am Institut für Hygiene und Mikrobiologie im Klinikum Wels Grieskirchen.
Seine politische Laufbahn begann Aichinger 1985 als Gemeindevorstand in seiner Heimatgemeinde Krenglbach, deren Vizebürgermeister er 1991 wurde. Im gleichen Jahr wurde er zum Abgeordneten des oberösterreichischen Landtages gewählt. Von 1995 bis 2003 war er als Landesrat in der Landesregierung tätig. Von 2003 bis 2018 war Aichinger wieder Abgeordneter zum OÖ. Landtag.
Für seine Verdienste im Engagement für Mitmenschen und die Gemeinschaft wurde er 2019 mit dem Großen Ehrenzeichen des Landes OÖ. ausgezeichnet.
„Ein wertvoller Gestalter und eine außerordentliche Führungspersönlichkeit“
„Wir verneigen uns vor einem großartigen Humanisten und Botschafter der Menschlichkeit. Unser tiefstes Mitgefühl gehört seiner Familie, seinen Angehörigen, Kollegen, Freunden und Weggefährten“, heißt es vom Präsidium und der Landesgeschäftsleitung des OÖ. des Roten Kreuzes.
Bis zu seinem Ableben habe Aichinger die Organisation mit kluger Weitsicht geleitet. Er sei für viele ein Vorbild gewesen, der die Rotkreuz-Grundsätze lebte. Er habe seine Mitmenschen geschätzt und sich für konstruktive Lösungen eingesetzt. Das Wohl aller Mitarbeiter sei ihm eine Herzensangelegenheit gewesen.
Tiefe Bestürzung bei Wegbegleitern
Hilfswerk-Obmann Max Hiegelsberger: „Mit Walter Aichinger haben wir heute einen Mitmenschen verloren, der wie wenige andere für Mitmenschlichkeit, sozialen Zusammenhalt und das Ehrenamt eintrat. Er vereinte in seiner Person sowohl höchste Fachkenntnis als auch den Mut und die Kraft zur Umsetzung. Vor allem aber standen in all seinen Funktionen die Menschen mit ihren Bedürfnissen im Mittelpunkt.“ Aichinger entwickelte in den Jahren 1996 bis 2011 das Hilfswerk konsequent weiter, eröffnete und stärkte neue Geschäftsbereiche wie die mobile Hauskrankenpflege und die Kinderbetreuung. „Walter Aichinger legte das Fundament für ein OÖ Hilfswerk, das die Menschen heute in allen Lebenslagen unterstützt“, würdigt Hiegelsberger dessen Wirken.
Caritas-Direktor Franz Kehrer: „Aus unserer Zusammenarbeit im Rahmen der Landesarbeitsgemeinschaft freie Wohlfahrt weiß ich, dass ihm u.a. die Sicherstellung einer menschenwürdigen Pflege und Betreuung für ältere Menschen ein Herzensanliegen war. Wir hatten immer eine gute Gesprächsbasis. Meine aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Familie und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des OÖ Roten Kreuzes. Sie verlieren mit Walter Aichinger eine angesehene Führungspersönlichkeit, die sich mit Verstand und Herz für die Anliegen des Roten Kreuzes eingesetzt hat.“
„Oberösterreich verliert mit Walter Aichinger einen politischen Macher, einen Freund der Menschen und eine große Persönlichkeit. Walter Aichinger war und bleibt für uns alle ein großes Vorbild. Wer auch immer Hilfe und Unterstützung gesucht hat, hat sie bei Walter Aichinger gefunden. Wer klare Haltung gesucht hat, Walter Aichinger hat sie vorgelebt. In diesen schweren und bitteren Stunden bin ich mit meinen Gedanken bei seiner Familie und seinen engsten Begleiterinnen und Begleitern“, zeigt sich Landeshauptmann Thomas Stelzer tief betroffen: „Walter Aichinger war ein Freund und treuer Wegbegleiter über viele Jahre hinweg.“
LH-Stv. Gesundheitsreferentin Christine Haberlander: „Der Tod von Dr. Walter Aichinger macht mich tief betroffen. Das Gesundheitsland Oberösterreich verliert einen Vordenker und prägenden Gestalter. Dr. Walter Aichinger hat durch seine Menschlichkeit, seinen Intellekt, seine Offenheit und seinen Weitblick beeindruckt. Sein unermüdlicher Einsatz für das Wohl der Menschen, sowohl als Politiker als auch als Präsident des Roten Kreuzes Oberösterreich, bleibt unvergessen. Über viele Jahre hinweg hat er die Gesundheitsversorgung unseres Landes mit großer Weitsicht und hohem Engagement geprägt. Oberösterreich verliert einen Gesundheitspolitiker, der stets seinem Gegenüber wertschätzend und respektvoll begegnet ist, der das Gemeinsame immer vor das Trennende gestellt hat, der geprägt von einem unerschütterlich positiven Menschenbild Brücken in schwierigen Zeiten gebaut hat und der uns ein Vorbild war und immer sein wird.“
Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für OÖ: „Wir hatten in der Zeit von Dr. Aichinger als Landesrat immer einen guten Ansprechpartner in der Politik, der auch die Interessen der Ärztinnen und Ärzte kannte und respektierte. Und wenn wir auch manchmal andere Vorstellungen hatten, so lösten wir die anstehenden Probleme immer auch zum Wohl der Patientinnen und Patienten. Wir verlieren nun mit Dr. Aichinger einen verlässlichen Partner im Gesundheitswesen.“
Über den Hausärztlichen Notdienst (HÄND) hat die Ärztekammer für Oberösterreich eng mit Dr. Aichinger als Präsident des Roten Kreuzes zusammengearbeitet. „Seine Handschrift und sein Einsatz werden erhalten bleiben. Wir sind in Gedanken bei der Familie, der wir unser herzliches Beileid aussprechen“, hält Dr. Niedermoser in Vertretung für die oberösterreichische Ärzteschaft fest.
Landesparteiobmann der FPÖ OÖ und Landeshauptmann-Stv. Manfred Haimbuchner: „In der Gesundheitspolitik und beim roten Kreuz wird seine Handschrift weiterhin sichtbar bleiben. Walter Aichinger hat mehr als ein Vierteljahrhundert die Geschicke des Roten Kreuzes Oberösterreich geprägt. Die volle Anteilnahme gehört in diesen Stunden seiner Familie und seinen Freunden.“
Stefan Kaineder, Landessprecher der Grünen OÖ: „Als Landesrat und Landtagsabgeordneter hat Walter Aichinger die oberösterreichische Gesundheitspolitik wesentlich mitgestaltet und geprägt. Durch seine fachliche Expertise hat er Politiker aller Parteien an einen gemeinsamen Tisch geholt, um die brennenden Themen der Gesundheitspolitik proaktiv anzugehen. Dabei hat er alle eingebunden, eine parteiübergreifende Zusammenarbeit auf Augenhöhe geschaffen und so in die Wege geleitet, dass die oberösterreichische Politik große Herausforderung gemeinsam gemeistert hat.“ Diese Stärken habe Walter Aichinger auch als Präsident des OÖ Roten Kreuzes gezeigt. Seine Motivation, für den Gesundheitsbereich zu kämpfen, habe er auf zahlreiche Menschen übertragen, die sich auch dank seiner Arbeit für den ehrenamtlichen Dienst entschieden haben. Nicht zuletzt im Jahr 2015, als die großen Fluchtbewegungen Oberösterreich herausforderten, habe Walter Aichinger einen kühlen Kopf behalten und sei so ein Garant dafür, dass vielen Menschen rasch geholfen werden konnte.
Volkshilfe-Vorsitzender Michael Schodermayr: „Mit Walter Aichinger verliert Oberösterreich einen wahren Freund der Menschen und die Volkshilfe Oberösterreich einen verlässlichen Gesprächspartner, mit dem wir in den vergangenen Jahren vor allem in unserer wichtigen Arbeit für geflüchtete Menschen gut zusammengearbeitet haben.“ Einen wichtigen Mitstreiter verliere die Volkshilfe mit dem Verstorbenen auch das zivilgesellschaftliche Engagement betreffend. „Walter Aichinger hat sich in seinen Funktionen stets für eine pluralistische, offene und solidarische Gesellschaft eingesetzt und war für mich in dieser Hinsicht zweifelsohne ein Bruder im Geiste“, so Schodermayr.
Landesrat Michael Lindner: „Walter Aichinger hat in seiner Funktion als Landespolitiker und als Präsident des Roten Kreuzes seit mehr als zwei Jahrzehnten die Gesundheitspolitik in Oberösterreich entscheidend mitgeprägt und die Entwicklung des Roten Kreuzes in Oberösterreich maßgeblich beeinflusst - mit großem sozialen Engagement und einer guten Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg. In diesen Stunden gilt mein aufrichtiges Mitgefühl insbesondere seiner Familie und seinen Wegbegleitern.“
JKU-Rektor Stefan Koch und Elgin Drda, Vizerektorin für Medizin der Uni Linz, gemeinsam: „Mit dem Ableben von Dr. Walter Aichinger verliert der Gesundheitsstandort Oberösterreich eine prägende Persönlichkeit und einen emphatischen wie auch wissenschaftlich interessierten exzellenten Mediziner. Die JKU verliert einen leidenschaftlichen Kämpfer für das Projekt Medizinische Fakultät. Durch die Zurverfügungstellung der Forschungsflächen in der Blutzentrale in unmittelbarerer Nähe zum Kepler Universitätsklinikums konnte die Medizinische Fakultät der JKU in der Forschung rasch Fuß fassen. Wir haben Walter Aichinger als hochkompetenten Arzt und als leidenschaftlichen Präsidenten des Roten Kreuzes Oberösterreich kennen und schätzen gelernt, der unsere Bemühungen beim Aufbau der Universitätsmedizin engagiert unterstützt hat. Kommunikation auf Augenhöhe sowie ein wertschätzender respektvoller Umgang mit allen Menschen waren für ihn selbstverständlich. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und all jenen, deren Leben er bereichert hat, und die um ihn trauern.“
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