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"Idee mit Begeisterung verfolgen": Nobelpreisträger Anton Zeilinger mit inspirierendem Vortrag zu Gast an der JKU

Karin Seyringer, 13.02.2025 18:39

LINZ. Physik-Nobelpreisträger Anton Zeilinger begeisterte mit seinem Vortrag „Eine Reise durch die wunderbare Welt der Quanten“ zahlreiche Schüler an der Johannes Kepler Universität Linz.

Nobelpreisträger Anton Zeilinger war zu Gast an der JKU Linz. (Foto: JKU)
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2025 ist das internationale Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie, das an der JKU gleich mit einem „Superstar“ startet: Nobelpreisträger Anton Zeilinger, Pionier auf dem Gebiet der quantenmechanischen Verschränkung und der Quanteninformation, sprach vor einem bis zum letzten Platz gefüllten Hörsaal 1 am JKU Campus, in weitere Hörsäle wurde live gestreamt.

Mehr als 300 Jugendliche aus ganz Oberösterreich und mehr als 1.000 Personen insgesamt tauchten ein, wie die Quantenphysik seit fast 100 Jahren das Verständnis der Wirklichkeit grundlegend verändert hat.

Dachte man früher, das Universum funktioniere wie ein Uhrwerk, das präzise berechnet werden könne, stellte sich das Gegenteil heraus. In der Welt der Quanten sind viele Vorgänge zufällig und nicht genau bestimmbar. Quanteneffekte sind sehr eigenartig und widersprechen unserer Alltagserfahrung – so können beispielsweise einzelne Atome oder Lichtteilchen miteinander verschränkt werden und dann stärker korreliert sein als es in der klassischen Physik möglich ist. Dies bildet die Grundlage für moderne Quantentechnologien wie den Quantencomputer und die Quantenkryptographie.

Für Zeilinger eine Rückkehr an die JKU

Für Zeilinger war sein Vortrag eine Rückkehr an die JKU: Bereits vor rund 30 Jahren gab er hier Vorlesungen über die Gefahren von Kernwaffen und das Thema „Grundlagenexperimente der Quantenphysik“.

In seinem Vortrag spannte er den Bogen von den Ursprüngen vor 100 Jahren bis zur heutigen modernen Auffassung der Quantenphysik. „Lange wurde überlegt, ob Physik beschreibt, wie die Welt ist, oder nur, was über die Welt gesagt werden kann. Heute gehen wird davon aus: Physik beschreibt, was gesagt werden kann, aber damit wird alles beschrieben, was in der Welt sein kann. Darüber hinaus gibt es nichts.“

„Idee mit Begeisterung verfolgen“

Außerdem ermutigte Zeilinger die zuhörenden Jugendlichen: „Wenn man eine Idee hat, dann ist es wichtig, diese mit Begeisterung zu verfolgen, auch wenn Fehler passieren. Diese Begeisterung war oft auch die Grundlage meines wissenschaftlichen Schaffens.“

Neben dem jungen Publikum waren auch JKU Rektor Stefan Koch, Alberta Bonanni, JKU Physikerin und Vizerektorin für Forschung und Internationales sowie zahlreiche JKU Forschende und Mitarbeiter von der Reise in die Welt der Quanten begeistert.

„Quanteneffekte entscheidend für alltägliche Technologie“

„Egal ob im Laserdrucker oder im CD-Player: Auch wenn man sie nicht sieht, sind Quanteneffekte entscheidend für viele Technologien, die wir im Alltag verwenden. Umso wichtiger ist es, die Grundlagenforschung in diesem Bereich zu stärken und auch junge Menschen dafür zu begeistern. Daher war der Besuch von Anton Zeilinger eine große Inspiration und auch Ansporn: Die JKU möchte auch zukünftig weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Quantenforschung leisten“, so Koch.

Auch lesen: Quantenforschung: JKU Linz und Universität Cambridge vermelden „wesentlichen Durchbruch“


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