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Schüler simulieren Gerichtsprozess am Landesgericht Linz

Karin Seyringer, 04.03.2025 10:57

LINZ. Rauchende Köpfe, hitzige Vorträge, schlagkräftige Argumente: Das Landesgericht Linz war Austragungsort eines „Moot Courts“ – eines simulierten Gerichtsprozesses. Schüler österreichweiter Standorte der JusHAK brachten ihr Wissen in einen fiktiven Arbeitsrechtsfall ein.

Beim Moot Court am Landesgericht Linz. (Foto: Paul Schön/Oberlandesgericht Linz)
  1 / 4   Beim Moot Court am Landesgericht Linz. (Foto: Paul Schön/Oberlandesgericht Linz)

Das bundesweite Projekt bot Schülern des vierten Jahrganges die Chance, ihr juristisches Know-how in der Praxis zu testen und direkt anzuwenden. „Wo funktioniert das besser als unmittelbar in einem Gerichtsprozess – vor realen Richtern“, ist Irene Ackerlauer, Schulleiterin der Business Academy Linz-Auhof, überzeugt.

Erstmals in Linz

Die eintägige Veranstaltung findet jährlich für alle JusHAK-Standorte (Linz, Eisenstadt, Wien, Salzburg, Graz und Innsbruck) statt. Das Landesgericht Linz war zum ersten Mal Schauplatz des juristischen Schul-Projektes.

Gegenstand der simulierten Gerichtsverhandlung war ein fiktiver Sachverhalt aus dem Bereich Arbeitsrecht: Einem Mitarbeiter eines Elektro-Fachgeschäftes wird grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen. Er soll im Zuge einer Aktion die rabattierten Produkte pauschal um 25 Cent pro Stück verkauft haben – anstatt um 25 Prozent Verbilligung. Dieser Fehler habe laut Klage zu einem wirtschaftlichen Schaden von 33.000 Euro geführt.

Präsidentin führte die Verhandlung

„Nach monatelanger Vorbereitung war sozusagen die Endstation des Moot Courts“, so Amalia Berger-Lehner, Präsidentin des Landesgerichtes Linz. Sie war es auch, die als Richterin durch die Verhandlungsrunden führte. „Die Auftaktveranstaltung fand bereits am 30. September 2024 statt. In der Zwischenzeit bereiteten die Schülerinnen und Schüler die Schriftsätze vor und schärften ihre gesamten Skills, um im Finale so richtig zu brillieren“, lobt Berger-Lehner. „Ich bin jetzt mittlerweile 30 Jahre Richterin. Ohne Übertreibung darf ich sagen: Es war eine grandiose Performance. In diesem Sinn lautete das Motto heute: Dabei sein ist alles!“

Die Entscheidung über Platz eins bei dem bundesweiten Projekt ist nicht leichtgefallen. Die Vienna Business School Schönborngasse hat schlussendlich das Rennen gemacht. Knapp vor den Teams der BHAK/BHAS Eisenstadt sowie der hak:zwei aus Salzburg.

„Ich hoffe, es hat allen Beteiligten Spaß und Freude bereitet, mehr als hautnah in einen Gerichtsprozess miteingebunden gewesen zu sein. Wir haben es jedenfalls als große Ehre empfunden, Austragungsort des Moot Courts zu sein“, so die Präsidentin.

Workshops

Zwischen den Verhandlungsrunden veranstaltete das Landesgericht Linz Workshops, um den jungen Berufseinsteigern das Job-Portfolio der österreichischen Justiz näherzubringen. „Oft ist nur das Berufsbild der Richterin, des Richters on top. In Wahrheit bieten wir eine vielfältige Palette an Jobs“, so Walter Eichinger, Vizepräsident des Landesgerichtes Linz und Leiter der Workshops. Solche Berufsbilder sind etwa Rechtspflege oder Gerichtsvollzug.


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