Elfjährigen ausgeraubt: Bewährungsstrafe für 14-Jährigen
LINZ. Raub, Körperverletzung, Diebstahl durch Einbruch, schwere Sachbeschädigung. Die Liste der Verfehlungen ist lang, das Opfer beim Raub erst elf Jahre alt. Für all dies musste sich ein 14-Jähriger vor einem Schöffensenat am Landesgericht Linz verantworten.
Im November vergangenen Jahres hatte der Angeklagte wieder einmal Stress zu Hause und wohnte entweder in einem Kriseninterventionszentrum oder gar auf der Straße. Geldmangel ließ ihn zu mehreren Straftaten hinreißen. So wie beim schwersten Vorwurf, den er vor Gericht auch sofort eingestand. Ein Elfjähriger hatte von seinen Eltern 20 Euro erhalten, um einen Kebap zu kaufen und hielt diesen auch offen in der Hand. Für den finanziell wenig potenten 14-Jährigen war dies offenbar eine gute Gelegenheit, an Geld zu kommen. Mit der Androhung von mehr Gewalt und zwei Ohrfeigen raubte er ihm den Schein.
Diebstähle und Sachbeschädigungen
Dazu kamen Diebstähle in einem Modegeschäft und einem Drogerieladen. Gemeinsam mit einem Komplizen stahl er darüber hinaus aus einer Straßenbahn einen Notfallhammer, um in der Folge damit acht Fahrscheinautomaten und einen Zigarettenautomaten zu zertrümmern. „Aus Dummheit und Zerstörungswut“, so der 14-Jährige.
Besserung gelobt
Der junge Angeklagte, der Besserung gelobt, ein Anti-Gewalt-Training absolviert hat und Beratungsmaßnahmen in Anspruch nimmt, kommt noch einmal glimpflich davon. Sechs Monate Haft, bedingt auf drei Jahre. Das Urteil ist rechtskräftig.
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