Zwei neue Arten von seltenen Seesternen in der Tiefsee entdeckt – Forscherin des Linzer Biodiversitätszentrums leitete Studie
LINZ. Ein Forschungsteam mit Beteiligung aus Oberösterreich veröffentlichte im Journal Scientific Reports eine Studie zu zwei bislang unbekannten Arten von Seesternen. Caymanostella hades und Caymanostella persephone wurden im Jahr 2015 bei einer Expedition in 5.000 Meter Tiefe im Pazifik zwischen Hawaii und Mexiko entdeckt. Die Region ist von Tiefseebergbau bedroht.
Eine Wissenschaftlerin aus Linz war an der Entdeckung zweier bislang unbekannter Seesternarten beteiligt – in einer Region, die stark vom geplanten Tiefseebergbau bedroht ist. Magdalini Christodoulou, Leiterin der Wirbellosensammlung am Biodiversitätszentrum Oberösterreich, leitete die Studie zu den Funden aus über 5.000 Metern Tiefe im Pazifischen Ozean. Der entsprechende wissenschaftliche Artikel wurde am 21. Mai 2025 im Journal „Scientific Reports“ publiziert.
Expedition mit ferngesteuertem Unterwasserfahrzeug
Die neuen Arten, Caymanostella hades und Caymanostella persephone, wurden in der Clarion-Clipperton-Zone entdeckt. Dabei handelt es sich um eine abgelegene Tiefseeregion zwischen Hawaii und Mexiko. Die Seesterne leben auf versunkenen Holzansammlungen in den metallreichen Manganknollenfeldern am Meeresboden. Die Entdeckungen stammen aus einer Expedition im Jahr 2015, bei der ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug eingesetzt wurde.
Christodoulou arbeitete bei der Forschung eng mit Kollegen des Senckenberg am Meer sowie der Smithsonian Institution zusammen. Finanziert wurde das Projekt von der Internationalen Meeresbodenbehörde. Die Namen der Seesterne – in Anlehnung an die griechischen Unterweltsgötter Hades und Persephone – verweisen auf die extreme Dunkelheit und Tiefe ihres Lebensraums.
Leben in der Tiefsee wird allmählich erschlossen
Die Entdeckungen des Forscherteams zeigen, dass in der Tiefsee eine bemerkenswerte Artenvielfalt schlummert, die erst allmählich verstanden wird. Jede neu beschriebene Art trägt dazu bei, die letzten unberührten Lebensräume der Erde zu dokumentieren und zu schützen.
Die Clarion-Clipperton-Zone ist reich an Rohstoffen wie Nickel, Kobalt und seltenen Erden, die für die Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge begehrt sind. Unternehmen bereiten dort industrielle Abbauprojekte vor. Forschende wie Christodoulou wollen die Biodiversität der Region deshalb möglichst genau erfassen, um ökologische Risiken bewerten und Schutzmaßnahmen vorschlagen zu können – bevor und falls Bergbauaktivitäten beginnen.
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