Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Schüler der HTL1 bauten Tageszentrum für Kinder in Rumänien mit auf

Anna Fessler, 03.07.2025 10:14

LINZ. Für ihr diesjähriges Holzbauprojekt wirkten Schülerinnen und Schüler der HTL1 Bau und Design Linz tatkräftig am Bau eines Tageszentrums für Kinder in Rumänien mit. Die praxisorientierte Lehre wird dabei mit einem sozialen Gedanken verbunden, im Rahmen des fachpraktischen Unterrichts entstanden auch die als „DüK“ bekannten Mini-Holzhäuser für Obdachlose.

  1 / 5   Die Schüler der HTL1 bauten in Rumänien vorgefertigte Elemente für ein Kindertageszentrum in Cotus auf. (Foto: HTL1 Bau und Design)

Die Schülerinnen und Schüler der HTL1 Bau und Design Linz setzen im Rahmen des fachpraktischen Unterrichts am Schulbauhof jedes Jahr kleinere Planungsprojekte um, vorwiegend mit sozialen Charakters. Für das Schuljahr 2024/25 trat die Caritas Oberösterreich mit einem ganz besonderen Bauwunsch an die HTL1 heran: gemeinsam sollte ein Tageszentrum für Kinder in Rumänien geplant und errichtet werden. Gewünscht wurde ein eingeschossiges Holzgebäude, in dem Mehrzweckräume für die Kinderbetreuung, Büros sowie Sanitäranlagen Platz finden. Angesiedelt ist das Projekt in der entlegenen Ortschaft Cotus, in Siebenbürgen.

Eine Woche mit vollem Einsatz

Diesem Bauwunsch kamen die engagierten Schüler gerne nach: in Zusammenarbeit mit der Caritas Oberösterreich erhielt das Projekt im Dezember 2024 die Baubewilligung. Die für den Bau benötigten Holz-Fertigteile wurden in den Zimmereiwerkstätten der HTL1 konstruiert und hergestellt. In einer speziell ins Leben gerufenen Produktionswoche Mitte Mai tüftelten, sägten, hobelten und schraubten die Schüler vier Tage durchgehend in der Abbundhalle. Rund 50 Wandelemente und Holzelemente für die Decke zum Dachraum wurden so vorproduziert.

Im Juni wurden die Holz-Fertigteile, Deckenbalken und Baumaterialien sowie Werkzeug auf 2 Sattelzüge verladen und in die rund 1200 Kilometer entferne Ortschaft Cotus transportiert. Im selben Monat reisten 23 Schüler aus den dritten und vierten Klassen der HTL1 in Begleitung von Lehrern aus den Fachbereichen Zimmerei, Maurerei und Installation zum Bauplatz. In nur 5 Arbeitstagen konnten die Schülerinnen und Schüler die von ihnen vorgefertigten Wände und Deckenelemente montieren, die Fenster einsetzen, die Außenwände verputzen und ein provisorisches Flachdach erstellen.

Ein Dorf packt mit an

Christoph Mülleder von der Internationalen Hilfe der Caritas Oberösterreich sagt: „Das Tageszentrum in Cotus ist eine wertvolle und dringend benötigte Unterstützung für die Region, die von Armut geprägt ist. Die Caritas Alba Iulia, unsere langjährige Partnerorganisation, wird bereits seit 1990 durch Spenden und fachliches Know-how aus Oberösterreich begleitet. Wir freuen uns umso mehr über die neuerliche Kooperation mit der HTL1, mit der wir schon zweimal erfolgreich ähnliche Projekte in Rumänien durchgeführt haben: 2009 beim Bau eines Gebäudes für Menschen mit Behinderungen und 2019 bei der Errichtung eines Sanitärhauses für ein Kinderferienheim. Auch diesmal wird das Projekt von einem starken Gemeinschaftsgeist getragen: Während der einwöchigen Bauphase Mitte Juni packen nicht nur lokale Handwerker und Mitarbeitende der Caritas Alba Iulia mit an – auch Menschen aus dem Dorf selbst bringen sich tatkräftig ein. So entsteht in Cotuș nicht nur ein neues Tageszentrum, sondern auch ein starkes Zeichen für Solidarität und Zusammenhalt über Ländergrenzen hinweg.“

Wissen anwenden und soziale Kompetenz stärken

An der HTL1 wird praxisorientiert gelehrt, wie Josef Wolfsgruber, Leiter des Schulbauhofs an der HTL1 erklärt: „Bei konkreten Projekten lernen die Schülerinnen und Schüler, was es bedeutet, die Planungstheorie in die Praxis umzusetzen. Sowohl das in den vorangegangenen Schuljahren erworbene theoretische Wissen als auch das am Bauhof der HTL1 erlernte handwerkliche Können wird in einem konkreten Bauprojekt angewendet“. Direktor Christian Armbruster ergänzt: „Sozialprojekte bieten sich hier speziell an, weil wir einerseits im Bauwesen ergänzend auftreten, es andererseits für die Schülerinnen und Schüler eine große Chance ist, Teamfähigkeit und soziale Kompetenz zu stärken.“

Finanziert wurde das Ganze durch Spenden aus Oberösterreich und aus Rumänien. Die Spenden aus Oberösterreich werden zu einem großen Teil durch das Forum der „Freunde der Caritas Oberösterreich“ aufgebracht. Für die von der HTL1 übernommenen Projektteile werden ausschließlich die aufzuwendenden Materialkosten in Rechnung gestellt. Die Kosten für die Reise, die Unterkunft und die Verpflegung der Schüler und Lehrer der HTL1 in Cotus werden zur Gänze von Erasmus+ getragen. Den Transport der Bauteile, sowie die gesamten Transportkosten übernahm die Firma Venz-GmbH aus Hagenbrunn.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden