Katastrophe: Massensterben von Fischen an der Krems
LINZ. Die Krems ist aus bislang ungeklärten Gründen trocken gefallen. Tausende Fische verendeten – obwohl die Fischereiberechtigten noch alles Menschenmögliche versuchten, um möglichst viele Tiere zu retten.
Die Krems ist an der Stelle ihrer Einmündung in die Traun bei Ebelsberg ausgetrocknet, wodurch tausende Fische verendeten. Ein schockierter Tips-Leser schickte Bilder, er schätzt, dass es mindestens 2000 tote Fische sein müssen.
Fischrettung und temporäre Lösung durch Pumpen
Klaus Berg, der Geschäftsführer des OÖ Landesfischereiverbandes ist über die Situation informiert: Mittwochvormittag erfuhren zuerst die zuständigen Fischereiberechtigten von der Katastrophe, als sie gerade mit einer Fischbergung im Jaukerbach beschäftigt waren. Dort wurde der Oberwasserkanal des Kraftwerks Kleinmünchen abgestaut, so waren die zuständigen Fischer schnell vor Ort. Verzweifelt wurde versucht, noch möglichst viele Tiere zu retten. Mithilfe der Feuerwehr und Pumpen wurde der noch vorhandene Wasserstand gesichert, die lebenden Fische wurden geborgen. Ab der Hoflehnerwehr wurde mehr Wasser in die Krems und weniger in den Ausleitungskanal geleitet, was die Situation temporär entschärft habe.
Ursache noch ungeklärt
Der Grund für die rapide Austrocknung des Flusses wird derzeit untersucht. Möglicherweise könnte die Absenkung der Traun für Sanierungsarbeiten am Oberwasserkanal eine Erklärung sein. Laut Berg könnten es sich aber auch um eine „unglückliche zeitliche Verquickung“ handeln. Derzeit sei generell weniger Wasser in den Flüssen, so Berg weiter, gerade die Krems sei anfällig bei Hitzeperioden. Um das künftig zu verhindern, sei auch ein Projekt in Ausarbeitung. Auch der Zubringer zum Inn ist in Mattighofen trocken gefallen, nicht zum ersten Mal, aber ungewöhnlich früh im Jahr. Die Situation an der Krems ist nach wie vor kritisch, mit Pumpen alleine ist der Fluss nicht dauerhaft bewässerbar. Bis der Abschnitt sich wieder erholt, werde es sicher noch mehrere Monate dauern, sagt Berg.
Die Fischereiberechtigten sind nun dabei, das Ausmaß der Katastrophe zu erfassen. Zumindest kann in einem Punkt Entwarnung gegeben werden: Die toten Fische werden fachgerecht entsorgt, für Mensch und Umwelt besteht laut dem Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes also keine Gefahr.
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