Bedeutender Wissenschaftspreis für JKU-Professor Richard Küng
LINZ/PEKING. Der Linzer Quanteninformatiker Richard Küng, Professor an der Johannes Kepler Universität (JKU) und Mitglied des Forschungszentrums „QUICK“ (Quantum Information and Computation at Kepler), ist beim diesjährigen „International Congress of Basic Science“ (ICBS) in Peking mit einem der bedeutendsten internationalen Preise für Grundlagenforschung geehrt worden.
Küng erhielt mit seinen beiden Co-Autoren den mit 25.000 US-Dollar dotierten Frontiers of Science Award für seine Arbeit zur Datenverarbeitung in Quantencomputern. Gemeinsam mit Hsin-Yuan Huang und John Preskill vom California Institute of Technology hatte Küng bereits 2020 im Fachjournal Nature Physics eine neue Methode vorgestellt. Diese ermöglicht, Informationen aus Quantencomputern deutlich effizienter zu gewinnen. Die als „Classical Shadows of Quantum States“ bezeichnete Technik hat seither weltweit Aufmerksamkeit in der Fachwelt erregt.
Hochkarätige Bühne
Der zweiwöchige ICBS-Kongress zählt zu den bedeutendsten Wissenschaftstreffen Chinas. Initiiert vom Fields-Medaillenträger und String-Theory-Mitbegründer Shin-Tung Yau, versammelt der Kongress jährlich zahlreiche Nobelpreisträger und führende Köpfe aus Mathematik, Physik und Informatik. In diesem Jahr nahmen unter anderem die Nobelpreisträger Steven Chu, David Gross und Samuel Ting sowie die Fields-Medaillenträger Maryna Viazovska und Shigefumi Mori teil.
„Dieser Award ist einer der prestigeträchtigsten Grundlagenforschungspreise überhaupt“, betonte Küng bei der Preisverleihung in Peking. Besonders stolz sei er, dass ihre Arbeit gleichrangig mit internationalen Durchbruchsleistungen in der Künstlichen Intelligenz – etwa zu Diffusionsmodellen und Graph-Neuralen-Netzwerken – ausgezeichnet wurde.
Mehrstufiges Verfahren
Die Auswahl der Preisträger erfolgt in einem mehrstufigen Verfahren durch ein internationales Gremium anerkannter Experten. Jedes Jahr werden Forscher aus aller Welt aufgefordert, Kandidaten für den Preis vorzuschlagen. Ein globaler Ausschuss wählt schlussendlich die Gewinner der verschiedenen Forschungsbereiche aus. Der Preis wird seit 2023 vergeben und würdigt herausragende aktuelle Arbeiten in verschiedenen Bereichen der Grundlagenforschung.
Für die JKU ist die Auszeichnung ein weiterer Beleg für die internationale Sichtbarkeit der Linzer Quantenforschung – und für Professor Küng ein ganz besonderer Moment.
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