Große Übung im Mona-Lisa-Tunnel: Einsatzkräfte trainierten für den Ernstfall
LINZ. Um für Notfälle im Straßenverkehr gerüstet zu sein, fand am Sonntagvormittag im Linzer Mona-Lisa-Tunnel eine großangelegte Einsatzübung statt. Angenommen wurde ein schwerer Verkehrsunfall zwischen einem PKW und einem LKW mit nachfolgendem Fahrzeugbrand – mitten im Tunnel.
Zahlreiche Personen galten als verletzt bzw. abgängig – bei solch einem Ereignis ist immer mit Personen im verrauchten Tunnelbereich zu rechnen. Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Linz, der Freiwilligen Feuerwehr Ebelsberg, der Freiwilligen Feuerwehr Pichling, dem Arbeiter-Samariterbund, dem Roten Kreuz, der Polizei und dem städtischen Gebäudemanagement wurde der Ernstfall unter realistischen Bedingungen geprobt. Der Tunnel war während der gesamten Übung für den Verkehr gesperrt.
Die Feuerwehrkräfte arbeiteten sich unter schwerem Atemschutz von beiden Tunnelportalen zum Einsatzort vor. Zum Einsatz kamen spezielle Langzeit-Atemschutzgeräte (Twin Packs), die besonders für Einsätze in Tunnelanlagen vorgesehen sind. Die Rettung der zahlreichen „Verletzten“, die von Statisten realistisch dargestellt wurden, stellte hohe Anforderungen an Koordination und körperliche Belastbarkeit. Nach der Menschenrettung übernahmen das Rote Kreuz und der Arbeiter-Samariterbund die medizinische Versorgung, während die Feuerwehr mit der Brandbekämpfung fortfuhr
Intensive Vorbereitung wichtig
„Unfälle im Tunnel zählen zu den anspruchsvollsten Einsatzszenarien für unsere Sicherheitskräfte. Diese Übung hat erneut gezeigt, wie wichtig intensive Vorbereitung und abgestimmte Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen sind. Mein Dank gilt allen Einsatzkräften, die sich dieser Herausforderung gestellt haben – und jenen, die als Statisten mitgewirkt haben. Solche Übungen sind essenziell, damit im Ernstfall jede Sekunde zählt“, betont Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ).
Auch seitens der Berufsfeuerwehr wird das realitätsnahe Training im Tunnel hoch eingeschätzt: „Gerade Tunnelsituationen verlangen spezielle Einsatztaktiken. Die heutige Übung war äußerst wertvoll, um das Zusammenspiel der verschiedenen Organisationen unter erschwerten Bedingungen zu testen“ so Branddirektor-Stellvertreter Wolfgang Eßl von der Linzer Berufsfeuerwehr.
Kommunikation trainiert
Mit der Übung wurde nicht nur die technische Einsatzfähigkeit der Ausstattung überprüft, sondern vor allem das Zusammenspiel und die Kommunikation zwischen Feuerwehr, Rettungsdiensten, Polizei und Tunnelbetreiber unter hohem Zeitdruck trainiert. Die Erkenntnisse der Übung fließen nun in die Weiterentwicklung der Einsatzpläne für den Mona-Lisa-Tunnel ein.
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