Hightech in der Neurochirurgie: Roboter assistiert am KUK bei Operationen an der Wirbelsäule
LINZ. Der Neuromed Campus des Kepler Universitätsklinikums hat sich als internationales neuromedizinisches Zentrum etabliert. Hier werden Patienten mit Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, des Nervensystems sowie psychischen Erkrankungen behandelt. Ab sofort steht für Wirbelsäulenverschraubungen auch ein topmoderner Mazor-OP-Roboter zur Verfügung.
Die Anwendung des robotischen Assistenzsystems „Mazor X“ in der Wirbelsäulenchirurgie bietet den Vorteil, die Stärken von Operateuren und Robotern ideal miteinander zu kombinieren. Die Stärke des Roboters liegt hier insbesondere auf der Präzision und der exakten Umsetzung der vorausgegangenen Eingriffsplanung.
Die Führung der operativen Eingriffe verbleibt selbstverständlich immer beim Operateur. Das Ergebnis dieses Zusammenspiels sind noch präzisere Eingriffe mit noch geringeren Gewebeschädigungen, was wiederum die Grundlagen von verkürzten Genesungszeiten sind. Besonders relevant sind diese Effekte bei komplexen chirurgischen Eingriffen.
Roboter bringt Schraube in zuvor geplante Position
Stabilisierungsoperationen an der Wirbelsäule sind in jenen Fällen erforderlich, in denen die das Rückenmark verlassenden und durch die knöcherne Wirbelsäule in den Körper ziehenden Nerven durch eine Fehlhaltung – häufig in Kombination mit einer Instabilität oder einem „Wirbelgleiten“ – komprimiert und langfristig mechanisch geschädigt wurden. Dies führt bei Patienten zu Schmerzen oder Lähmungen. Um diese instabilen Fehlhaltungen korrigieren zu können, werden die betroffenen Segmente der Wirbelsäule durch Implantate „versteift“, was einerseits zu einer Verminderung der Beweglichkeit der Wirbelsäule, andererseits aber zu einer deutlichen Reduktion der durch Nervenschmerz bedingten Beschwerden führt.
Das intraoperative CT, mit dessen Hilfe einzelne Operationsschritte wie etwa das Setzen von Schrauben etc. navigiert durchgeführt werden können, wurde nun mit dem robotischen Assistenzsystem „Mazor X Stealth“ ergänzt. Vorteil dieses Roboters ist es, die einzubringenden Pedikelschrauben genau in die vom Chirurgen vorher geplante Position zu bringen.
Das funktioniert so: Kurz vor der OP erstellt der Chirurg eine virtuelle Planung des kompletten Schraubenkonstruktes in 3D. Diese moderne Software führt den OP-Arm in die richtige Position und überträgt mit der Implantation der Schraube präzise den zuvor entwickelten OP-Plan. Die Innovation ist, dass der Chirurg schon vor der Operation sehen kann, wie das Ergebnis der OP aussehen wird – mit sehr hoher Genauigkeit und sehr geringer Fehlerrate.
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