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JKU Science Holidays: „Die natürliche Neugier der Kinder frühzeitig wecken“

Baumgartner Anna, 07.08.2025 13:08

LINZ. Einen Elektromotor bauen, Chemieexperimente durchführen, Viren erforschen, KI-Tools testen oder Plastik recyceln: Im Zuge der Science Holidays bieten die Wissenschaftler der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) heuer zum bereits sechsten Mal ein abwechslungsreiches Programm, um Kindern und Jugendlichen einen Einblick in die Forschung zu ermöglichen. Tips war bei einem der Workshops dabei.

  1 / 3   "Wir bauen einen Elektromotor": Begeistert tauchen die Jugendlichen in die Welt der Mechatronik ein. (Foto: SoulSpaceStudios by Mathias LauringerMathias Lauringer)

Die JKU Science Holidays sind eine ganztägige und einwöchige Kinderbetreuung unter dem Motto „Ferien in der Welt der Wissenschaft“. Das abwechslungsreiche und altersgerechte Programm besteht sowohl aus Workshops und Seminaren als auch aus Ausflügen. Dabei werden die verschiedenen Themengebiete aus Naturwissenschaften, Technik, Recht, Wirtschaft, Soziales, Medizin, Sport, Ernährung und Biologie abwechselnd in den Mittelpunkt gestellt, wie Stefan Koch, Rektor der JKU Linz, verrät. Vom 14. Juli bis zum 8. August versuchen ausgebildete Pädagogen und JKU Workshopleiter pro Woche jeweils rund 170 Kinder zwischen sechs und 14 Jahren mit der Welt der Wissenschaft bekannt zu machen, wie es von Seiten des Veranstalters heißt.

Großes Interesse

Bereits zum sechsten Mal gehen die JKU Science Holidays in diesem Jahr über die Bühne. Der Ansturm auf die Plätze war auch heuer wieder groß. Bis zum Anmeldeschluss sind knapp 1.300 Anmeldungen eingelangt. Mehr als 680 Betreuungsplätze wurden ausgelost und vergeben. Somit erhält nur knapp jeder Zweite der Angemeldeten einen Platz, verrät Stefan Koch.

„Die enorme Nachfrage zeigt, wie groß der Bedarf an hochwertigen und leistbaren Betreuungsangeboten, nicht nur in den Ferien. Dies bestätigt, wie neugierig Kinder auf die Welt der Wissenschaft sind. Daher bietet die JKU ganzjährig und kostenlos Workshops für Schulklassen, Campusführungen, die Junge Kepler Uni im November und natürlich Vorstellungen für Kinder und Jugendliche im JKU Zirkus des Wissens an“, so Projektleiterin Bernadette Weinreich.

Auch Koch zeigt sich vom Engagement und dem großen Interesse begeistert: „Es geht darum, den Kindern und Jugendlichen nahezubringen, was Wissenschaft ist, was sie kann und wo ihre Grenzen liegen.“ So könne schon früh der Wissenschaftsskepsis entgegengewirkt werden, betont er weiter.

Erste Berührungsängste abbauen

„Die JKU Science Holidays sind ein großartiges Beispiel dafür, wie frühe Bildungsförderung, praxisnahes Lernen und kindgerechte Wissenschaft Hand in Hand gehen. Als Land Oberösterreich investieren wir gezielt in Angebote, die nicht nur die Eltern entlasten, sondern vor allem eines tun: junge Talente inspirieren, fördern und in ihrer Neugier stärken“, so LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP).

Erste Berührungsängste, die mitunter auch in den Schulen entstehen, sollen im Zuge der JKU Science Holidays abgebaut werden. Dies könne man mitunter an den grinsenden Gesichtern der Kinder erkennen, wenn etwas funktioniert, das sie selbst gebaut haben, so Haberlander. Im Mittelpunkt stehe das Miteinander und das Lernen im Spiel.

Im Gespräch mit den Kindern zeigt sich deutlich, dass insbesondere auch Mädchen von den technischen und mechatronischen Workshopinhalten begeistert sind.

Gemeinsam für die Forscher von morgen

„Das spannende Programm der JKU Science Holidays ist nur dank vieler engagierter JKU Forscher aus den verschiedensten Disziplinen möglich. Dank ihrer Unterstützung können wir den Kindern unvergessliche Ferienerlebnisse in der Welt der Wissenschaft ermöglichen“, betont Koch.

Mehr als 40 JKU Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen haben die Workshops und Kurse bei den JKU Science Holidays mitgestaltet. Zudem unterstützen 17 ausgebildete Pädagogen und in Ausbildung Befindliche die Kinder bei den verschiedenen Aufgaben.

„Wir sind zwar selbst keine Experten in den verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen, können aber unsere pädagogischen Fähigkeiten zur Unterstützung einsetzen“, so Claudia Glösl, Lehramtsstudentin in Biologie und Deutsch. Das Betreuen mache umso mehr Spaß, da die Kinder und Jugendlichen mit besonders viel Freude und Motivation bei der Sache wären. „Besonders die Kleinsten, also die 6- bis 8-Jährigen, sind von den Aufgaben und Programminhalten begeistert. Dafür muss man bei den Älteren nicht mehr alles hinterhertragen“, verrät die Lehramtsstudentin lachend.

„Mein Kupferdraht dreht sich am schnellsten.“

Marco Da Silva, Institutsvorstand des JKU Instituts für elektrische Messtechnik, hat mit seinem Team den Workshop „Wir bauen einen Elektromotor“ entwickelt. In diesem Workshop dürfen die teilnehmenden Kinder (12 bis 14 Jahre) einen Elektromotor aus einem 3D-Druckteil, Kupferdraht, einer Batterie und einem Permanentmagneten bauen. „Die natürliche Neugier der Kinder muss frühzeitig geweckt werden“, so Silva. Zuerst gebe es einen kurzen Theorieteil, die einzelnen Schritte werden erklärt, anschließend dürfen die Kinder in die Welt der Mechatronik eintauchen.

„Mein Kupferdraht dreht sich am schnellsten“, zeigt sich einer der teilnehmenden Jugendlichen stolz. Er habe etwas Ähnliches schon im Werkunterricht gemacht, er könne sich zukünftig auch ein Studium in diesem Bereich vorstellen, erklärt dieser weiter: „Es ist bis jetzt mein Lieblingsworkshop.“

Auch andere Teilnehmer verraten, dass sie sich ein Studium innerhalb der Schwerpunkte der bis dahin absolvierten Workshops vorstellen können. Insbesondere die Mechatronik hat die Nachwuchsforscher offenbar begeistert.

Von KI bis zu den eigenen Organen

Neben den technischen Inhalten gehören mitunter auch Künstliche Intelligenz (KI), Urheberrecht, Recycling und Gesundheit zu den Schwerpunkten der JKU Science Holidays. Unter anderem wird gezeigt, wie gefakte Videos, Bilder oder Sprachnachrichten erkannt werden können. Außerdem werden verschiedene KI-Tools getestet, um zu verstehen, wie diese Technologie überhaupt funktioniert. Ein weiterer Workshop befasst sich mit der Frage, wie Organe mit uns „reden“. Dabei wird darauf Bezug genommen, wie Kinderärzte diese Signale verstehen können und was passiert, wenn Organe krank sind.

Fortsetzung folgt

Wann genau die nächsten JKU Science Holidays stattfinden werden, steht noch nicht fest. Klar ist jedoch, dass das Interesse auch bei der kommenden Ausgabe groß sein wird. Sich auf dem Laufenden zu halten, zahlt sich also aus.

Nähere Informationen unter: JKU Science Holidays

 

 


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