LINZ. Die Johannes Kepler Universität Linz (JKU) vergibt im September erneut den Wilhelm-Macke-Preis. Jedes Jahr werden an der JKU hervorragende Physik-Masterarbeiten ausgezeichnet. Um zu gewinnen, müssen die Kandidaten das Publikum überzeugen. Präsentiert wird auch heuer wieder vor Schülern. Mit der Auszeichnung wird die beste allgemein verständliche Präsentation einer Masterarbeit im Fach Physik geehrt. Der Preis ist mit 3.200 Euro dotiert.
Finalisten 2025
Zu den diesjährigen Kandidaten zählt unter anderem Laura Wolfthaler vom Institut für Experimentalphysik. Sie erforscht den biologischen Abbau von PET, jenem Kunststoff, der in Flaschen, Verpackungen und Textilfasern steckt – und unsere Umwelt in Form von Plastikmüll und Mikroplastik belastet. Der Schlüssel zur Lösung ist ein Enzym namens PETase.
„Dieses Enzym stammt ursprünglich aus einem Bakterium, das PET als Nahrungsquelle nutzt“, erklärt Wolfthaler. Mit einem Rasterkraftmikroskop konnte sie erstmals genau beobachten, wie das Enzym in unterschiedlichen Zonen des Materials wirkt. „Die optimierte Enzymvariante zersetzt PET deutlich schneller als die ursprüngliche“, sagt die Forscherin.
Ein weiterer Finalist ist Gabriel Häusler von der Abteilung Theoretische Biophysik. Er entwickelte ein ultraschnelles Analysegerät, das chemische Zusammensetzungen in Sekundenbruchteilen erkennt. Herzstück ist ein sogenanntes NIR-DMD-Spektrometer, „eine Art intelligenter Lichtsensor, der mithilfe winziger Spiegel und mathematischer Modelle blitzschnell erkennt, welche Substanzen in einer Probe enthalten sind“. Das Verfahren könnte etwa beim Recycling oder in der industriellen Qualitätskontrolle zum Einsatz kommen.
Die Dritte im Bunde ist Anna Moosleitner. Sie beschäftigt sich mit den elektrischen Aktivitäten des Herzens und deren Darstellung in Form eines Elektrokardiogramms (EKG). Durch ihre Arbeit wird gezeigt, wie Physik und Biologie mit einem Anwendungsbeispiel aus der Medizin im Unterricht vereint gelehrt werden können, wie es im Programm heißt.
Rückblick
Im Jahr 2024 wurde der Preis an Maximilian Aigner vom LIT Secure and Correct Systems Lab vergeben. Seine Masterarbeit trug den Titel „Die kleinste Security der Welt – wie uns Quantenpunkte zu mehr Sicherheit verhelfen“. Er untersuchte das Verhalten von Quantenpunkten in elektrischen Feldern und zeigte deren Potenzial für die sichere Übertragung von Nachrichten.
Forschung verständlich machen
Der Macke Award bietet nicht nur Anerkennung für wissenschaftliche Spitzenleistungen, sondern auch eine Bühne für verständliche Wissenschaftskommunikation. Ziel sei es, komplexe Forschung so aufzubereiten, dass sie auch einem jungen Publikum spannend und nachvollziehbar vermittelt werden kann.
Details finden Sie unter: https://www.jku.at/zentrum-fuer-oberflaechen-und-nanoanalytik-zona/wilhelm-macke-stiftung/macke-award/
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