LINZ. Der Platzbedarf für die Kinder und Jugendlichen in Schulen wird immer mehr, die für die dementsprechende Infrastruktur verantwortliche Stadt Linz reagiert und baut aus. Fünf konkrete Projekte sind in Planung. Im Linzer Süden soll eine neue Sonderschule entstehen, dazu werden vier andere Schulen erweitert, wie Bürgermeister Dietmar Prammer (SPO) am Mittwoch ankündigte. Kritik gibt es von ÖVP und FPÖ.
Für die Weiterentwicklung des Schulstandortes will die Stadt 36 Millionen Euro bis zum Jahr 2030 in die Hand nehmen. „Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung – und damit auch auf einen Schulplatz. Es ist unsere Aufgabe als Stadt, diesen Platz nicht nur im übertragenen, sondern auch im ganz konkreten, räumlichen Sinn bereitzustellen. Wir setzen alles daran, dass jedes Kind in Linz die bestmöglichen Voraussetzungen für seinen Bildungsweg erhält. Deshalb planen wir vorausschauend, überprüfen regelmäßig den Bedarf und setzen entsprechende Maßnahmen, um auch in Zukunft ausreichend Schulplätze sicherzustellen“, so Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ), der auch betont, dass man als Stadt nur für die Infrastruktur zuständig sei.
Steigender Sonderschulbedarf
Während es Schwankungen regional und je nach Volks- oder Mittelschule gibt, wird ein eklatanter Anstieg an Plätzen in Sonderschulen prognostiziert. In Linz gibt es zur Betreuung von Kindern mit besonderem Förderbedarf drei Allgemeine Sonderschulen sowie die Michael-Reitter-Landesschule (Zentrum für Inklusiv- und Sonderpädagogik für Sinnesbeeinträchtigte) und die Heilstättenschule. In diesen Schulen werden Schüler im Pflichtschulalter und teilweise darüber hinaus betreut. Im Oktober des Schuljahres 2024/25 besuchten insgesamt 346 Kinder eine Allgemeine Sonderschule. Weitere 314 Schüler wurden in den beiden anderen Sonderschulen unterrichtet. Der prognostizierte Mehrbedarf beträgt 150 Sonderschulplätze, deshalb sei auch hier ein Ausbau der Schulraumkapazitäten nötig, heißt es seitens der Stadt.
Neue Schule im Linzer Süden geplant
Mit dem Bau einer neuen Sonderschule sollten die prognostizierten Mehrbedarfe für die rund 150 Schüler abgedeckt werden. Der genaue Standort für den Neubau im Linzer Süden ist noch festzulegen. Die Schule soll auf stadteigenem Grund gebaut werden.
Erweitert werden dazu die MS 14, Spallerhofschule: wo acht zusätzliche klassenwertigen Räumen hinzukommen und der Turnsaal ausgebaut wird. Ähnliches geschieht in der VS 35, Siemensschule. Auch die MS 10, Löwenfeldschule und die MS 23, Ebelsberg werden den neuen Anforderungen angepasst.
Kritik von FPÖ und ÖVP
Die Notwendigkeit dieser Investitionen kritisiert die FPÖ: „Die heute präsentierte Prognose zum steigenden Schulplatzbedarf ist kein Zufall, sondern eine direkte Folge der unkontrollierten Massenzuwanderung der letzten Jahre. Wenn in manchen Linzer Volksschulen und Mittelschulen bereits jetzt ein Großteil der Kinder nicht deutscher Muttersprache ist, dann zeigt das ganz klar: Unsere Stadt wächst zu schnell und auf die falsche Art“, warnt FPÖ-Familiensprecherin Martina Tichler.
Zu spät kommen die jetzigen Maßnahmen für die ÖVP. „Wir als VP Linz haben in der Vergangenheit immer mit Vehemenz darauf hingewiesen, dass es mehr Bildungs-Weitblick in Form einer fundierten Bedarfserhebung für die nächsten Jahre braucht. Spät, aber doch hat Bürgermeister Prammer nun reagiert. Doch letztlich kommt das Schulausbaupaket reichlich spät, denn die Platznot ist schon seit geraumer Zeit groß. Und vor allem die Sanierungen in den bestehenden Gebäuden sind längst überfällig“, stellt Gemeinderätin und Bildungssprecherin der VP Linzer, Theresa Ganhör. Man hinke hier dem Bedarf nach. Ganhör: „Und es ist letztlich ein Armutszeugnis, dass es bislang keine Schulbedarfserhebung gegeben hat.“
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