"Feminine Energy ist mehr ein Gefühl, als ein Tanzstil"
LINZ. Mit dem Hintergrund einen Safe Space vor allem für Frauen zu schaffen, hat Isabella Leutgeb 2024 das Tanzstudio Synergy Dance ins Leben gerufen – und den Kurs „Feminine Energy“. Dieser zielt darauf ab, das Selbstbewusstsein von Frauen zu pushen. „Feminine Energy ist viel mehr ein Gefühl, als ein Tanzstil“, so Leutgeb.
Ihr Tanzstudio in Dornach-Auhof soll ein Ort sein, wo sich jeder wohlfühlen, ausdrücken und entfalten kann, so wie er oder sie ist. Etwas, was im echten Leben nicht immer gelingt. „Mittlerweile plagen gefühlt fast jede junge Frau irgendwelche Unsicherheiten, was ihren Körper anbelangt“, so die 24-jährige Linzerin. Ausgelöst auch durch das, was man auf Social Media präsentiert bekommt. Das Ergebnis: Viele Frauen verstecken sich in ihrer eigenen Haut.
Raus aus der Komfortzone
„Feminine Dance“ will die Frauen dabei unterstützen, sich in ihrem Körper wohlzufühlen und ihr Selbstvertrauen zu stärken, indem sie ermutigt werden, aus ihrer Komfortzone zu treten. „Sie dürfen sich trauen, die eigene feminine Seite in geschütztem Rahmen rauszulassen. Mit Movements, die im Alltag so nicht zum Einsatz kommen, weil sie gerne mal als freizügig ausgelegt werden. Auch werden Körperparts, mit denen man sich vielleicht nicht so wohlfühlt, etwa mittels Körperwellen bewusst hervorgehoben“, erzählt Isabella Leutgeb, die betont: „Das Selbstvertrauen kommt mit dem Bewusstsein über den eigenen Körper.“
Zum Einsatz kommen dafür keine schnellen, sondern bewusst langsame Bewegungen, die jeder für sich selbst ausprobieren und so ein Gefühl für den eigenen Körper entwickeln kann und darf, ohne Angst haben zu müssen, sexualisiert zu werden. Das können Körperwellen sein, Bewegungen am Boden oder einfach nur der Tanz mit offenem Haar.
Der Unterschied zeigt sich im Auftreten der Frauen. Leutgeb: „Sie trauen sich in den Spotlight zu treten, anstatt sich kleinzumachen.“ Sie hat auch schon Rückmeldungen bekommen, dass der Kurs nach Trennungen aufbauend gewirkt hat oder dass sich Frauen nach einer Geburt wieder wohler gefühlt haben.
Ein Mix aus Anleitung und Freestyle
Die Kursstunde an sich ist ein Mix aus Anleitung und Freestyle und für jedes Level geeignet. „Nach dem gemeinsamen Aufwärmen gebe ich eine Übung vor, die jeder für sich ausprobieren kann, wie sie sich anfühlt, wie sich der Körper dabei bewegt. Danach erlernen wir noch eine einfache Choreografie, die wir über ein paar Wochen üben, um die Bewegungen zu festigen und damit die Frauen sich mit der Zeit trauen, die Movements noch mehr herauszuarbeiten.“
Auch wenn der Kurs sich grundsätzlich an Frauen richtet, sind Männer nicht per se ausgeschlossen. „Fragt ein Mann an, gibt’s eine Try-out-Stunde, wo wir gemeinsam entscheiden, ob er in die Gruppe passt und welche Energie er versprüht. Man merkt sehr schnell, ob jemand wirklich da ist, um zu lernen, oder mehr oder weniger um zu schauen. Wir haben aber zum Beispiel zwei homosexuelle Teilnehmer, die sich unter Frauen einfach wohler fühlen als unter Männern, auch weil sie das Gefühl haben, dass sie sich im Alltag nicht so bewegen dürfen, wie sie es hier können.“
Kostenlose Schnupperstunde
Der Kurs ist offen ab 16 Jahren, die Altersrange reicht bis Ü40. Der Einstieg ist immer mit dem Start einer neuen Choreografie möglich, was alle zwei bis drei Wochen der Fall ist. „Am besten man meldet sich auf unserer Homepage zu einer kostenlosen Schnupperstunde an, dann bekommt man die Rückmeldung, wann der nächste Einstieg ist.“
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