LINZ. Die Gesellschaft zur Förderung des OÖ Landesmuseums hat die umfangreiche Sammlung Schleiss erworben. Diese wird künftig im Schlossmuseum Linz zu sehen sein.
Die Gesellschaft zur Förderung des OÖ Landesmuseums unterstützt und fördert seit 35 Jahren das Oberösterreichische Landesmuseum. So wurden in den letzten Jahren die Installation ISTR der Künstlerin Brigitte Kowanz, zwei Putti von Michael Powolny und eine Ladeneinrichtung aus den Wiener Werkstätten für das OÖ Landesmuseum angekauft.
Mit dem Ankauf der Sammlung Schleiss wird nun die einzigartige und vielschichtige Geschichte der oberösterreichischen Keramikkunst um ein weiteres, bedeutendes Kapitel erweitert: Keramische Kostbarkeiten, Modelle, Gemälde, Möbel und Archivmaterial, die den künstlerischen Wandel von der Jugendstilzeit bis in die Moderne dokumentieren.
Zu sehen werden diese künftig im Schlossmuseum Linz sein.
Neue Blüte durch die Werke der Familie Schleiss
Die Wurzeln des Keramikhandwerks in Gmunden reichen weit zurück: Bereits 1492 erwähnt eine Urkunde eine Hafnerwerkstatt „am Graben“. Über Jahrhunderte entwickelte sich daraus eine bis heute lebendige Tradition, die ab 1843 durch die Werke der Familie Schleiss eine neue Blüte erlebte.
Mit Franz Schleiss II und Emilie Schleiss-Simandl zog ab 1909 der Geist der Wiener Secession in Gmunden ein. Nach der Fusion mit der Wiener Keramik entstanden ab 1912/13 vor Ort Entwürfe von Künstlern wie Michael Powolny, Bertold Löffler, Dagobert Peche, Ida Schwetz-Lehmann, Johanna Meier-Michel, später auch Franz Zülow und Marie Kubin. Viele dieser Persönlichkeiten waren mit dem Ehepaar Schleiss eng befreundet, wodurch es zu einem regen Austausch von Kunstwerken kam, die bis heute Teil der Sammlung sind.
„Die Sammlung Schleiss ist ein einzigartiges Zeugnis des oberösterreichischen Kunsthandwerks – ein Stück lebendiges Kulturerbe, das nun für die Öffentlichkeit und kommende Generationen bewahrt wird. Es ist uns eine Freude, mit diesem Ankauf einen essenziellen und sichtbaren Beitrag zur Bewahrung unseres kulturellen Erbes leisten zu dürfen“, zeigt Florian Hagenauer, Präsident der Gesellschaft zur Förderung des OÖ Landesmuseums, sich begeistert.
„Für das Oberösterreichische Landesmuseum als zentrale Einrichtung zur Erforschung der regionalen Kunst- und Kulturgeschichte ist die Sammlung von unschätzbarem Wert. Sie erlaubt einen tieferen Blick in die Familien- und Firmengeschichte der Gmundner Keramikmanufakturen und ergänzt die bestehenden Bestände des Landes Oberösterreich durch Verkaufskataloge, Entwurfs-zeichnungen und Fotografien“, ergänzt OÖLKG-Direktor Alfred Weidinger.
„Die umfangreiche, nun angekaufte Sammlung Schleiss vereint Keramiken, Modelle, Entwürfe aus der Keramikschule, Gemälde, Möbelstücke und Archivmaterial. Besonders hervorzuheben sind Arbeiten von Dagobert Peche, ein Putto von Michael Powolny, ein Akt von Ida Schwetz-Lehmann sowie Werke von Franz Zülow“, erklärt Sammlungsleiterin Veronika Schreck.
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