Wasserarmut und Veralgung bei der Kremsmündung stoppen Laichzüge
Es ist Laichzeit und viele Fischarten ziehen derzeit in die Nebenflüsse der Donau, um flussaufwärts ihre Eier abzulegen. In der Krems ist das aber unmöglich, da sie bei der Mündung in die Traun viel zu wenig Wasser führt.
Für Rudolf Dannerbauer, dem Fischereiaufsichtsorgan im Revier Traun-Ebelsberg, begann das Problem mit der Inbetriebnahme des Abwasserkanals von der Papierfabrik Nettingsdorf nach Asten im Jahr 1990. „Früher wurde das Abwasser in die Krems eingeleitet. Heute sind wir froh, weil die Verschmutzung weniger geworden ist. Das Wasser aber fehlt dem Fluss jetzt.“ Ein weiterer Grund für die Austrocknung der Krems sei auch die anhaltende Hitzeperiode des vergangenen Jahres gewesen und das damit verbundene Absinken des Grundwasserspiegels. Hinzu kommt, dass sich das Flussbett der Traun immer tiefer absenkt, wodurch die Fische immer schwerer in die Krems gelangen. „Es geht ja nicht nur um die Fische, die an Sauerstoffarmut und Veralgung sterben, sondern auch um die Wildtiere. Außerdem ist es schade um das Naturparadies“, meint Dannerbauer.
Restwasser versickert
Dannerbauer schlägt daher vor, durch den Verbindungs-Kanal vom Kraftwerk Traun-Pucking mehr Wasser von der Traun in die Krems einzuleiten. „Eine Überleitung bedeutet immer einen Eingriff in ein bestehendes Wasserrecht, da das abgeleitete Wasser dem Kraftwerksbetreiber dann nicht mehr zur Verfügung steht“, erklärt Peter Anderwald von der Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft der OÖ Landesregierung. Ein Grundproblem sei, dass im untersten Kremsabschnitt das von den Kraftwerksbetreibern abgegebene und rechtlich festgelegte Restwasser teilweise versickert. Eine Erhöhung der Wassermenge führe deshalb nicht unbedingt im selben Umfang zu einer Erhöhung der Wasserführung der Krems. Ob in den Versickerungsbereichen durch Sedimenteintrag zukünftig wieder eine bessere Abdichtung der Flusssohle erfolgen wird, sei nur schwer vorhersagbar.
Aufstiegshilfen nützlich
Rund fünfzig Fischaufstiegshilfen gibt es in der Krems. „Wenn man diese schon baut, muss man sich auch darum kümmern, dass Fische von der Traun in die Krems kommen“, kritisiert Landtagsabgeordnete Gisela Peutlberger-Naderer. „Die Aufstiegshilfen sind ja nicht nur für die Fische, die zum Laichen aus der Traun kommen, sondern auch für die, die ständig im Fluss wandern“, verteidigt Wilhelm Somogyi vom Gewässerbezirk Linz die Sinnhaftigkeit der Bauten.
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