David Gabauer: Finanzkrise, Vulkanausbruch und Fukushima veränderten sein Leben
LINZ/ALBERNDORF. Sehr eilig beim Erklimmen der Karriereleiter hat es David Gabauer. Ereignisse mit weltweiten Folgen brachten den ehemaligen Mechatroniker-Lehrling zu den Wirtschaftswissenschaften. Nach Bachelor- und Masterstudium an der Johannes Kepler Universität nimmt der Alberndorfer das Doktorat ins Visier.
„Ich komme aus einer Arbeiterfamilie, daher suchte ich bei Lehre mit Matura Zugang zu höherer Bildung. Damit wollte ich mir Optionen schaffen“, absolvierte der heute 24-Jährige ab 2007 die Lehre bei Keba Linz, brachte die Lehrabschlussprüfung am 18. März 2011 mit ausgezeichnetem Erfolg hinter sich und legte am 22. Mai 2012 die Reifeprüfung an der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt im niederösterreichischen Waidhofen/Ybbs ab.
Nach dem Grundwehrdienst im Österreichischen Bundesheer ab Oktober 2012 kehrte David Gabauer zu seinem Lehrbetrieb zurück und begann im Sommersemester 2013 mit dem Studium der Wirtschaftswissenschaften. Im September beanspruchte der gebürtige Linzer Bildungskarenz, studierte bis 31. August 2014 allerdings berufsbegleitend.
Noch lange nicht am Ziel
Nach vier Semestern durfte sich der „ehrgeizige Bursche, der schon immer seinen eigenen Weg ging“ (Originalton Vater Rudi, Kfz-Spengler bei Auto Günther in Linz Urfahr) ab 27. Februar 2015 Bachelor nennen. Auf den Lorbeeren ausruhen kam für den frisch gebackenen Akademiker aber nicht in Frage. „Im August schließe ich nach drei Semestern das englischsprachige Masterstudium Economics (Volkswirtschaftslehre, Anm.) mit Auszeichnung oder gutem Erfolg ab. Dann reizt mich das Doktoratstudium und anschließend bin auch einer akademischen Laufbahn nicht abgeneigt.“
Warum es David Gabauer, der in Freundin Christina Wagner, die Gallneukirchnerin studiert Wirtschaftspädagogik im sechsten Semester, eine verlässliche Partnerin in allen Lagen an seiner Seite hat, gerade die Wirtschaftswissenschaften angetan haben, lässt sich aus seiner Sicht eindeutig beantworten. „Die weltweite Finanzkrise (2007/2008, Anm.), der Vulkanausbruch auf Island (März 2010, Anm.) und die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima (März 2011, Anm.) veränderten mein Leben. Ich wollte unbedingt verstehen, warum sich derartige Ereignisse so massiv auf den Wirtschaftskreislauf auswirken. Meine Entscheidung war absolut richtig“, interessieren den Mühlviertler derzeit in erster Linie statistische Auswertungen, die Zusammenhänge und Wechselwirkungen volkswirtschaftlicher Ereignisse darstellen.
Hervorragende Betreuung
Dass Gabauer auch beim Master-Studium in einem Höllentempo unterwegs ist, garantieren unter anderen die JKU-Professoren Helga Wagner (Institut für Angewandte Statistik) und Johann Burgstaller (Volkswirt betriebliche Finanzwirtschaft), die seine Arbeit begleiten. „Die Betreuung ist wirklich hervorragend. Sonst ginge sich das alles wohl ohnehin nicht aus.“
Wenn sich David Gabauer gerade nicht seinen Studien widmet, trifft er gerne Freunde oder reist mit Freundin Christina. „Die kulturellen Unterschiede innerhalb von nur wenigen tausend Kilometer sind spannend“, ist sich das Paar einig.
Stolz auf den „Wiffzack“ sind vor allem auch Mama Marianne, Papa Rudi und Bruder Manuel. Der gelernte Elektroenergietechniker (Lehrbetrieb Linz AG) dient zukünftig als Polizist der öffentlichen Sicherheit.
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