Brauchtum: Vom Polterabend bis zum Tragen der Braut über die Türschwelle
Heiraten ist eine schöne Sache, die noch besser wird, wenn überliefertes Brauchtum und Traditionen in den schönsten Tag des Lebens einfließen.
Gerade in ländlichen Regionen sind rund um eine Hochzeit noch viele Bräuche und Traditionen verankert, die den großen Tag zu einem wahren Fest machen.
Der Polterabend
Entstanden ist diese Tradition in der vorchristlichen Zeit. Schon damals feierten die Menschen den Abschied vom Junggesellenleben. Mit der Zeit entwickelte sich die Tradition, an diesem Tag Porzellan zu zerschlagen. Damit sollten böse Geister vertrieben werden. Die Redewendung „Scherben bringen Glück“ weist darauf hin.
Der Schwellbogen
Ein paar Tage vor der Hochzeit wird vor der Haustüre des Anwesens der Braut mit einem Kranz aus geflochtenen Nadelzweigen geschmückt. Zumeist sind es Freunde und Nachbarn, die diesen Kranz binden. Darin eingearbeitet sind auch Blumenschmuck und Bänder. Für ihre Arbeit werden die Helfer zumeist mit einer Jause belohnt.
Wecken
Mit lauten Tönen beginnt im Mühlviertel in der Regel der große Tag der Hochzeit. Der Grund dafür nennt sich im Dialekt „außaschiaßn“: Schon in den frühesten Morgenstunden treffen sich die Freunde des Bräutigams und schießen diesen mit lauten Knallern oder anderen Geschossen aus den Federn. Danach wartet ein zünftiges Frühstück, bei dem vor allem die gute Laune das Sagen hat.
Hochzeitstorte anschneiden
Ein Highlight der Hochzeitsgesellschaft ist das Anschneiden der Hochzeitstorte durch das Brautpaar: Es soll nicht nur den Zusammenhalt in der Ehe symbolisieren, sondern auch Aufschluss über den ehelichen Alltag geben. Grund: Wer die Hand beim gemeinsamen Anschneiden mit dem Messer oben hat, soll angeblich auch im Eheleben „die Hosen anhaben“.
Brautstehlen
Seinen finsteren Ursprung hatte das Brautstehlen im Mittelalter, als sich der Adel oft das Recht auf die erste Nacht mit der Braut herausnahm. Heutzutage steht aber die Geselligkeit im Vordergrund. Gute Freunde entführen die Braut und später den Bräutigam in ein nahegelegenes Lokal. Der jeweilige Ehepartner kann diese(n) dann durch lustige Darbietungen wieder auslösen.
Über Schwelle tragen
Wenn der Bräutigam nach der Hochzeitsfeier seine Braut nach Hause bringt, trägt er sie über die Türschwelle. Das soll böse Geister fernhalten.
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