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13 Millionen für dringende Sanierungsarbeiten beim Linzer Dom: Initiative "Pro Mariendom" gegründet

Karin Seyringer, 31.01.2018 11:47

LINZ. Beim Mariendom – die größte Kirche Österreichs – ist in den nächsten zehn Jahren eine Fülle an dringenden Sanierungsmaßnahmen notwendig. Rund 13 Millionen Euro werden dafür gebraucht. Der Löwenanteil wird von der Diözese Linz gestemmt, die neue Initiative „Pro Mariendom“ wird dabei unterstützen. Stadt, Land und Diözese ziehen dabei an einem Strang.

  1 / 11   Der Mariendom - die größte Kirche Österreichs. Foto: Diözese Linz/FlightKinetic Portugal Mariendom

Die Initiative hat sich die langfristige Erhaltung des Wahrzeichens von Linz und Oberösterreich zur Aufgabe gemacht.

Größte Kirche Oberösterreichs

Die Grundsteinlegung für den Mariendom erfolgte am 1. Mai 1862 auf Veranlassung des damaligen Linzer Bischofs Franz Joseph Rudigier. Am 1. Mai 1902 wurde die Glockenweihe gefeiert, am 29. April 1924 die Domweihe. Der Mariendom zählt zu den bedeutendsten Kirchenbauten der Neugotik des 19. Jahrhunderts und ist zugleich die größte Kirche Österreichs. Aufgrund einer kaiserlichen Verordnung aber musste der 134,80 Meter hohe Turm um rund zwei Meter niedriger als der des Stephansdoms in Wien gebaut werden. Der Dom prägt das Bild der oberösterreichischen Landeshauptstadt und strahlt als Bischofs- und Landeskirche weit über die Grenzen von Linz hinaus.

Gemeinsame Initiative

„Der Erhalt dieses Wahrzeichens und Ortes der Würde ist eine Gemeinschaftsaufgabe, wie es schon bei der Errichtung eine Gemeinschaftsleistung war. Der Dom steht für ein Miteinander“, so Schirmherr Landeshauptmann Thomas Stelzer.

Die neue Initiative „Pro Mariendom“ ist ein gemeinsamer Unterstützungsakt von Diözese Linz, Land Oberösterreich und Stadt Linz. Schirmherren sind Bischof Manfred Scheuer, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Bürgermeister Klaus Luger. An der Spitze steht ein Beirat, der von Landeshauptmann a.D. Josef Pühringer geleitet wird und dem namhafte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kirche und Kultur angehören.

13 Millionen Euro: Fülle an Sanierungsmaßnahmen notwendig

Im November wurden die letzten Befundungen durchgeführt – diese hätten gezeigt, dass Baumaßnahmen in einem Volumen von 13 Millionen Euro dringend nötig sind. Diese setzen sich für den Zeitraum 2021 bis 2030 aus 5,5 Millionen Euro Instandhaltungskosten und rund 7,5 Millionen Euro für Investitionen bei Turm, Glasfenstern und mehr zusammen.

Da die Diözese diese Summe nicht alleine stemmen kann, wird „Pro Mariendom“ mit verschiedenen Aktionen und Maßnahmen Geld lukrieren. „Die Herausforderung ist groß, 13 Millionen Euro ist eine bedeutende Summe, die Finanzierung kann daher nur aus drei Quellen kommen“, so Beiratsvorsitzender Pühringer. „Der Löwenanteil kommt von der Kirche, dazu kommen Unterstützung von der öffentlichen Hand und Spenden bzw. Sponsoring.“

Aktionen, Benefizveranstaltungen, Steinpatenschaften

„Pro Mariedom“  plant Sponsoring- und Spendenaktionen bei heimischen Unternehmen und in der Bevölkerung, eine Erlagscheinaktion, die Organisation etwa von Benefizkonzerten, Steinpatenschaften und mehr. Auch sollen prominente Oberösterreicher als Botschafter gewonnen werden.

Nach den Wünschen der Initaitve sollen rund 40 Prozent der 13 Millionen Euro von Stadt, Land und Bund sowie durch Sponsoring und Spenden zusammenkommen. Die Gespräche dazu laufen.

Turmspitzsanierung ab 2019

Als erster Schritt muss der Turmspitz dringend saniert werden. Neben der Ausbesserung sämtlicher Fugen ab einer Höhe von 65 Metern werden auch alle Steinteile und Figurenelemente restauriert. „Das ist einfach notwendig, der Domspitz wurde seit seiner Fertigstellung 1901 noch nie renoviert“, so Dombaumeister Architekt Wolfgang Schaffer. „Da geht es nicht nur um Schönheit, sondern vor allem auch aus Sicherheitsgründen muss renoviert werden“, ergänzt Domhüttenmeister Gerhard Fraundorfer.

Die Turmspitzsanierung wird je nach Witterung rund 2 bis 2,5 Jahre dauern, die Kosten belaufen sich rein für dieses Projekt nach derzeitiger Schätzung auf 4 Millionen Euro.

Viele weitere Maßnahmen

Die kommenden zehn Jahre sind noch einige weitere Sanierungsarbeiten nötig, ein großes Projekt ist dabei auch die Restaurierung der historisch wertvollen Glasfenster im Mariendom. Von den über 70 Fenstern wurde ein Großteil im 2. Weltkrieg beschädigt. Rund die Hälfte davon weist noch immer durch Granatsplitter verursachte Schäden auf. Diese Fenster bedürfen einer größeren Renovierung, im Zuge derer auch eine Schutzverglasung angebracht werden soll.

Heimat, Ruheort und Sehenswürdigkeit

„Der Mariendom ist Heimat für die Menschen der Dompfarre, Ruheort, ein Ort des Gebets, eine beeindruckende Sehenswürdigkeit, eine einzigartige Kulisse für Konzertbesucher auf dem Domplatz. Helfen wir alle zusammen, dass unser Mariendom auch in Zukunft als ein spirituelles Zentrum und Wahrzeichen unseres Landes und unserer Landeshauptstadt erhalten bleibt“, lädt Bischof Manfred Scheuer zum mithelfen ein und bedankt sich bei allen Mitwirkenden der neuen Initiative „Pro Mariendom“.


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