Rezeptfreie Medikamente können die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen
OÖ. Die aktuelle Grippewelle ist gerade auf ihrem Höhepunkt und viele Oberösterreicher nehmen Medikamente, deren Einnahme auch die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen kann, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) warnt.
Die Gefahr wird unterschätzt: Eine neue KFV-Dunkelzifferstudie zeigt nun, dass rund 521.000 Personen in den letzten zwölf Monaten ein Auto gelenkt haben, obwohl sie aufgrund von Medikamentenkonsum nicht sicher waren verkehrstüchtig zu sein. Denn egal ob verschreibungspflichtig oder rezeptfrei: Viele Medikamente beeinträchtigen die Fahrtüchtigkeit und haben Auswirkungen auf die Fahrsicherheit.
Längere Reaktionszeiten
Expertenschätzungen gehen davon aus, dass 20 bis 30 Prozent aller in Österreich zugelassenen Medikamente Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit haben. Darunter befinden sich sowohl rezeptpflichtige als auch rezeptfreie Präparate. „Fahruntüchtigkeit kann typischerweise durch die dämpfenden Wirkungen von Medikamenten auf das zentrale Nervensystem verursacht werden. Dies kann sich in zu geringerer Aufmerksamkeit, vermindertem Reaktionsvermögen oder Müdigkeit äußern.
Alternativen prüfen
Manche Medikamente beeinflussen das Urteilsvermögen und die Selbsteinschätzung, sie können zu Fehleinschätzungen von Gefahrensituationen führen“, erklärt Othmar Thann, Direktor des KFV. Tückisch ist auch der sogenannte Hangover-Effekt: Manche Präparate haben noch 16 Stunden nach der Einnahme eine Wirkung, die 0,5 bis 0,8 Promille Blutalkohol entspricht. Im Zweifel also das Auto besser stehen lassen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden