Vom Palmsonntag über den Karfreitag bis Ostersonntag: Das bedeutet die Karwoche
OÖ. In der Karwoche, beginnend mit dem Palmsonntag, stehen das Leiden, das Sterben und die Auferstehung von Jesus Christus im Mittelpunkt. Diese Zeit und im Besonderen das Osterfest ist für die christlichen Kirchen der Höhepunkt ihres religiösen Lebens.
Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag, eine Woche vor dem Ostersonntag. Am Palmsonntag wird mit Palmbuschen und einer Prozession an den von seinen Anhängern bejubelten Einzug Jesu in Jerusalem gedacht. Dieser Jubel steht in Kontrast zu den Geschehnissen rund um den Tod Jesu, derer am Gründonnerstag und Karfreitag gedacht wird.
Gründonnerstag
Am Gründonnerstag stehen die Botschaft vom letzten Abendmahl Jesu mit seinen zwölf Jüngern im Mittelpunkt. Jesus trug seinen Jüngern auf, dieses Mahl im Gedächtnis an ihn über seinen Tod hinaus zu feiern. Im Anschluss an das Abendmahl begab sich Jesus mit einigen Jüngern an einen einsamen Ort – auf den Ölberg – um angesichts der drohenden Ereignisse in Todesangst zu beten. Kurz darauf wird er von der römischen Besatzungsmacht festgenommen. Die Glocken und traditionell auch die Orgel schweigen ab dem Gloria des Abendgottesdienstes bis zum Gloria der Osternachtsliturgie. Statt der Glocken werden Ratschen verwendet.
Karfreitag
Der Karfreitag ist der Gedenktag an den Tod Jesu. Jesu Leben endete auf die schändlichste Weise, die die Antike kannte: die Kreuzigung, die ausschließlich Verbrechern vorbehalten war. Er wurde von der römischen Besatzungsmacht als gefährlicher Aufrührer zum Tode verurteilt und hingerichtet. Er starb, weil sein Handeln und seine Botschaft eine Provokation für die Gesellschaft darstellte und deshalb abzulehnen war. Um 15 Uhr wird in den Kirchen der Todesstunde Jesu gedacht.
Karsamstag
Am Karsamstag hält die Kirche Grabesruhe. Es ist der einzige Tag im ganzen Jahr, der keine Abendmahlfeier kennt. Der Karsamstag ist der liturgische Trauertag, ein ruhiger Tag. Die Gläubigen besuchen das in den Kirchen aufgestellte Grab Jesu.
Osternacht
Der Glaube an die Auferstehung ist die zentrale Grundüberzeugung des christlichen Glaubens. Zu Ostern feiern die Christen, dass Gott Jesus vom Tod auferweckt hat. In der Feier der Osternacht ist die Osterkerze ein Symbol dafür. Die kleine Flamme, die dann nach und nach an alle Feiernden im Gottesdienst weitergegeben wird, erleuchtet den Raum; sie ist im Christentum ein Zeichen der Hoffnung. Die Osternachtsfeier ist der liturgische Höhepunkt des Kirchenjahres.
Ostersonntag
Am Ostersonntag steht erneut die Freude über die Auferstehung Jesu im Mittelpunkt der Feier, was in der besonders festlichen Gestaltung der Gottesdienste zum Ausdruck kommt. In vielen Kirchen werden bei den Ostergottesdiensten die mitgebrachten Speisen gesegnet. Dahinter steht der Gedanke, dass nach der Entbehrung der Fastenzeit der erste Genuss gesegnet wird. Der Ostersonntag fällt immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond.
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