Dahlke: „Wir Ärzte sind dafür da, Leuten die Angst zu nehmen“
EBELSBERG. Am 12. und 13. November gastiert Bestseller-Autor Rüdiger Dahlke für zwei Vorträge und ein Tagesseminar im Volkshaus Ebelsberg. Im Gespräch mit Tips hat er über die wichtigsten Tipps für ein gesundes Leben und über seine Kritik an der Schulmedizin und das Prinzip „Krankheit als Symbol“ gesprochen.
Rüdiger Dahlke gehört zu den bekanntesten Autoren im deutschsprachigen Raum, wenn es um Psychosomatik, aber auch um gesunde, insbesondere vegane, Ernährung geht. Er ist Autor, Arzt, Vortragender und Ausbildner. Bekanntheit erlangte der 67-Jährige erstmals 1983 mit dem Bestseller „Krankheit als Weg“. Danach folgten zahlreiche weitere Werke, wie etwa „Krankheit als Symbol“ oder „Peacefood“.
Gerade wenn es um Themen wie Vorsorge, Angst vor Krankheiten oder Impfungen geht, übt der 67-Jährige vor allem an seinen Arzt-Kollegen, aber auch an den Medien viel Kritik. Insbesondere die oft damit verbundene Angstmache ärgert den Autor: „Ich kann nur sagen, Angstmache ist unärztlich. Wir Ärzte sind dafür da, Leuten die Angst zu nehmen“, betont Dahlke. „Angst ist nämlich tatsächlich auch ein psychiatrisches Problem, wie bei Phobien. Und stattdessen machen viele Mediziner dauernd Angst.“
Auch was das Thema Vorsorge angeht, ist Dahlke kritisch: „Die Schulmedizin beugt ja nicht vor. Was die machen ist Früherkennung. Das ist viel besser als Späterkennung.“ Als Beispiel nennt er die oft empfohlene Mammografie. „Eine Vorbeugung im echten Sinne ist eine Mammografie nicht. Da versucht man einfach, den Knoten frühzeitig zu finden – und das ist besser als später, keine Frage. Aber echte Vorbeugung würde bedeuten, ich verhalte mich so, dass ich eine Krankheit erst gar nicht bekommen muss.“
Sich selbst sieht sich Dahlke dementsprechend der integralen Medizin verpflichtet: Es gehe um eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen. „Sie versucht alles zu integrieren – auch die Schulmedizin. Ich bin ja eh nicht ganz dagegen, ich bin einfach kritisch. Andererseits ist Medizin niemals nur Fußreflexzonen-Massage. Ganzheit ist das Ganze. Ich muss alle Aspekte der Medizin reinnehmen.“
Tipps für die Gesundheit
Geht es um die fünf wichtigsten Ratschläge für ein gesundes Leben, so rät der Autor zu allererst Eigenverantwortung für das Leben zu übernehmen: „Ich kann das nirgendwohin projizieren, ich muss für mich Verantwortung übernehmen.“ Weiters empfiehlt er, die Spielregeln des Lebens zu lernen sowie besonderen Wert auf eine gesunde Ernährung, aber auch auf Fasten, zu legen: „93 Prozent des Giftes was wir essen, kommt aus dem Tierprotein, also lass ich das weg.“Weiters sei es enorm wichtig, viel gesundes Wasser zu sich zu nehmen und für ausreichend Bewegung zu sorgen, sowohl auf geistiger, seelischer als auch auf körperlicher Ebene.
Krankheit als Symbol
„Ein Beispiel: Jemand ist übergewichtig und kugelrund“, erzählt Dahlke. „Da ist das Thema, ein rundes, erfülltes Leben hinzukriegen, auf die Körperebene gerutscht. Da ist ein Körper rund geworden, anstatt auf der Bewusstseinsebene.“ Bei Krankheit als Symbol gehe es also um eine Übersetzung von körperlichen Symptomen in seelische Aufgaben. Denn laut Dahlke hat jede Krankheit einen Hintergrund, ein bestimmtes Thema, dessen man sich annehmen muss: „Es passiert nur auf der körperlichen Ebene, wenn wir etwas im übertragenen Sinne nicht machen. Das ist die Grundaussage von Krankheit als Weg bis Krankheit als Symbol“, so der Autor.
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01.10.2018 09:58
Schulmedizin
Entweder etwas hilft gegen eine Krankheit und ist Medizin oder es wirkt nicht und ist keine Medizin. Bei Dahlke gehe ich eher von Zweiterem aus.
29.09.2018 00:57
Kritik
Im Sinne eines qualitativen Journalismus wäre es hier wünschenswert gewesen, wenn zumindest ansatzweise auch ein kritischer Blick auf Dahlkes Theorien, die in der Fachwelt sehr umstritten sind, geworfen worden wäre. Dazu ein Link, damit sich Leserinnen und Leser ein vollständigeres Bild zu Dahlke schaffen können: https://derstandard.at/2000076969465/Ruediger-Dahlke-Der-Felix-Baumgartner-der-Medizin