Kerzen und Adventkränze: Brandgefahr nicht unterschätzen
OÖ. Die aktuelle Vorweihnachtszeit birgt auch Gefahren und kann „brandgefährlich“ sein - warnen die Brandverhütungsstelle OÖ und Sicherheits-Landesrat Wolfgang Klinger. Denn mit dem Advent beginnt auch die Hochsaison von Wohnungsbränden. Vier von zehn aller durch offenes Licht und Feuer verursachten Brände entfallen auf die Wochen vor und nach Weihnachten. Bewusster und sorgsamer Umgang mit Kerzenflammen ist nötig.
Viele Wohnungen und Häuser werden weihnachtlich geschmückt, traditionelle Adventkränze und Kerzenlichter zaubern Adventstimmung im Wohnzimmer. „Der Advent steht dieses Jahr bedingt durch die Einschränkungen noch stärker im Zeichen der Familie. Wir haben mehr Zeit, die stillste Zeit im Jahr gemeinsam zu begehen. Damit steigt im Advent und zu Weihnachten aber auch die Brandgefahr“, so Sicherheits-Landesrat Wolfgang Klinger.
Damit die Vorweihnachtszeit auch wirklich besinnlich verläuft, raten die Experten der Brandverhütungsstelle OÖ dringend zu Vorsicht im Umgang mit dem offenen Licht und Feuer: „Der Advent ist im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich“, warnt Günther Schwabegger, Mitglied der Geschäftsführung der BVS-Brandverhütungsstelle für OÖ: „Alleine in Oberösterreich werden jährlich rund 100 Brände durch Kerzen aller Art ausgelöst, etwa die Hälfte davon betreffen die Wochen vor und nach Weihnachten. Die Zahl ist tendenziell steigend und die Dunkelziffer aufgrund vieler Kleinbrände mit geringen Sachschäden hoch.“
Kerzen oft unbeaufsichtigt
Solche Brände entstünden meistens, weil Kerzen unbeaufsichtigt brennen und zu geringe Abstände der Flammen zu brennenden Materialien bestünden. „Treffen beide Fehler zusammen, ist die Brandkatastrophe so gut wie sicher“, wie Schwabegger erklärt: „In den meisten Fällen sind also mangelnde Vorsicht und Leichtsinn die Ursache für die durch Kerzenflammen ausgelösten Brände.“
Trockene Adventkränze
Eine besondere Gefahr geht dabei von den Adventkränzen aus – und sie steigt weiter an, je näher die Weihnachtsfeiertage rücken: Die Adventkränze trocknen in den beheizten Wohnungen rasch aus und brennen, wenn sie mit einer offenen Flamme in Kontakt kommen, wie Zunder. „Zugleich wird jede Woche eine weitere Kerze angezündet und durch deren Niederbrennen wird der Abstand der bis zu 1.400 Grad Celsius heißen Flammen zum trockenen Tannenreisig immer geringer“, so Schwabegger.
Umsichtig sein
Auf stimmungsvolle Adventabend muss man aber natürlich nicht verzichten. „Die eigentliche Gefahr liegt in der mangelnden Vorsicht bei der Handhabung offener Flammen. Mit etwas Achtsamkeit steht einer besinnlichen Adventzeit nichts im Weg. Schon die Beachtung einiger weniger Sicherheitstipps kann die Brandgefahr deutlich reduzieren. Auch sollte man immer einen Feuerlöscher, eine Löschdecke, oder einfach einen Krug oder Kübel mit Wasser in Griffweite haben. Solch einfache Vorsichtsmaßnahmen erhöhen die Sicherheit maßgeblich“, so Landesrat Klinger.
Wichtig sei der bewusste und sorgsame Umgang mit dem offenen Licht und Feuer, der laut Günther Schwabegger schon beim Dekorieren des Adventkranzes und sicheren Aufstellen von Kerzen beginnt: „Wer auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand der Kerzenflammen zu allen brennbaren Gegenständen und Deko-Materialien achtet, die Kerzen beim Verlassen des Raumes ablöscht und für den Fall der Fälle ein Mittel der ersten Löschhilfe bereithält, reduziert die Brandgefahr bereits auf ein Minimum.“
Tipps für die Brandvermeidung im Advent
- brennende Kerzen beaufsichtigen
- Kinder oder auch Haustiere nie mit brennenden Kerzen alleine lassen
- auf möglichst große Abstände zwischen Kerzen und allen brennbaren Materialien wie Zeitungen, Tischtücher, Vorhänge usw. achten
- feuerfeste Unterlagen aus Keramik oder Metall und keine leicht brennbaren Unterlagen wie Papier oder Pappe verwenden
- besondere Vorsicht gilt für trockenes Reisig, also beim Adventkranz in der zweiten Dezember-Hälfte
- herabgebrannte Kerzen durch neue ersetzen
- Piktogramme auf Kerzen oder Verpackungen beachten, diese weisen ebenfalls auf die Sicherheitshinweise hin.
- Wenn es trotzdem brennt: Alarmieren - retten - löschen
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