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Oö. Frauenhäuser: Orte der Sicherheit für Frauen und ihre Kinder

Nora Heindl, 30.03.2021 15:05

OÖ. Obwohl das Thema häusliche Gewalt mittlerweile verstärkt in das öffentliche Bewusstsein gerückt ist, bleibt Gewalt gegen Frauen und Kinder auch in Oberösterreich traurige Realität. Schutz und Sicherheit finden die Betroffenen in den oberösterreichischen Frauenhäusern.

 (Foto: fizkes/Shutterstock.com)
(Foto: fizkes/Shutterstock.com)

Die Zahlen bei häuslicher Gewalt sind seit Jahren konstant hoch, seit Beginn der Covid-19-Pandemie hat sich in vielen Familien und Partnerbeziehungen das Gewaltpotenzial aber zusätzlich erhöht. Verunsicherung, finanzielle Sorgen, geschlossene Kindergärten und Schulen haben den Druck auf die Familien zum Teil stark ansteigen lassen – besonders in solchen, in denen es schon vor der Krise Probleme gegeben hat.

„Erschreckend ist, dass sich auch die Brutalität mancher Täter massiv gesteigert hat. Ich bin sehr froh, dass Frauen, die in unseren Frauenhäusern Zuflucht suchen, bestmöglichen Schutz bekommen. Einige von ihnen sind nur knapp mit dem Leben davongekommen und zählen damit zur Hochrisikogruppe“, sagt Landesrätin Birgit Gerstorfer.

Weg in ein eigenständiges Leben

Umso wichtiger ist es, dass es Orte gibt, an denen Betroffene Sicherheit finden und die Möglichkeit erhalten, sich neue Lebensperspektiven zu erarbeiten. Die oberösterreichischen Frauenhäuser sind solche Orte.

„In den Frauenhäusern überlegen viele Frauen oft erstmals – mit psychosozialer und rechtlicher Unterstützung – wie ihr Leben weitergehen soll. Für etwa 70 Prozent aller Bewohnerinnen beginnt nach dem Frauenhausaufenthalt tatsächlich ein eigenständiges und gewaltfreies Leben – für sich und ihre Kinder“, so Margarethe Rackl, Geschäftsführerin Frauenhaus Linz.

Ausbau und Modernisierung der Frauenhäuser

Das Sozialressort des Landes finanziert derzeit fünf Frauenhäuser in Linz, Wels, Steyr, Ried im Innkreis und Vöcklabruck. Dazu kommen sechs Übergangswohnangebote für Frauen, die nicht akut von Gewalt betroffen sind, aber aus einer belastenden häuslichen Beziehung flüchten müssen. Insgesamt sind für das heurige Jahr im Budget des Sozialressorts rund 2,9 Millionen Euro für den Betrieb und Erhalt dieser Einrichtungen vorgesehen.

Aufgrund der hohen Auslastung und der nicht mehr zeitgemäßen Wohnverhältnisse werden das Frauenhaus in Ried und das Frauenhaus Steyr noch in diesem Jahr an einem neuen Standort durch einen Neubau ersetzt. In Braunau ist für 2021 zudem der Spatenstich für ein sechstes Frauenhaus geplant – es bietet künftig Wohnmöglichkeit und Schutz für sechs Frauen und deren Kinder. Die geplanten Baukosten für das Haus belaufen sich auf insgesamt 1,7 Millionen Euro. Eine Neubau-Investitionsförderung in Höhe von einer Million Euro hat das Frauenhaus Ried bereits erhalten. Der Ausbau wird auch nach 2021 fortgeführt.

Das Mühlviertel und Innere Salzkammergut sollen ebenfalls ein modernes Frauenhaus bekommen. Derzeit läuft die Suche nach einem geeigneten Grundstück im Unteren Mühlviertel, bei Erfolg könnte mit dem Bau dort 2022 begonnen werden.


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