Tag gegen den Lärm (28. April): größte Lärmquelle ist der Straßenverkehr
OÖ. Dauerhafte Lärmbelastung macht krank. In Oberösterreich waren vor der Covid-19 Pandemie rund 350.000 Personen durch eine zu laute Wohnumgebung belastet. Die größte Lärmquelle ist der Straßenverkehr, macht der VCÖ anlässlich des internationalen Tages gegen Lärm am 28. April aufmerksam. Im Corona-Jahr nahm durch den Verkehrsrückgang auch der Lärm ab. Doch mit der Zunahme des Verkehrs steigt auch wieder die Lärmbelastung.
In Oberösterreich waren vor Covid-19 rund 350.000 Personen über 15 Jahre zu Hause durch Umgebungslärm belastet, weist der VCÖ auf die aktuellsten Daten der Statistik Austria hin. Rund 175.000 Personen gaben an, dass in ihrer Wohnumgebung der Fahrzeuglärm zu groß ist. Das waren rund dreimal so viele wie jene, die sich über den Lärm von Nachbarn ärgerten und ebenfalls dreimal so viele wie unter dem Lärm von Baustellen leiden.
Von jenen 175.000, die durch Verkehrslärm beeinträchtigt werden, nannten 155.500 Personen den Kfz-Verkehr als größte Lärmquelle, macht der VCÖ aufmerksam. Vergleichsweise gering war die Belastung durch den Schienenverkehr: Eisenbahnen wurden von 10.000 Personen als zu laut erlebt, Straßenbahnen von rund 3.500 Personen.
„Künftige Mobilität muss leiser sein“
Der coronabedingte Verkehrsrückgang im Vorjahr hat auch die Lärmbelastung reduziert. So hat der Flugverkehr in Linz im Vorjahr um zwei Drittel abgenommen, berichtet der VCÖ. Vor Covid-19 gaben 5.000 Personen an, zu Hause unter dem Fluglärm zu leiden.
„Um die Gesundheit der Menschen zu schützen, muss die künftige Mobilität leiser sein als vor Covid-19“, betont VCÖ-Expertin Rasmussen. Die WHO empfiehlt, die dauerhafte Lärmbelastung auf unter 53 Dezibel zu reduzieren, in der Nacht auf unter 45 Dezibel, weil laut WHO „Straßenverkehrslärm oberhalb dieses Wertes mit schädlichen gesundheitlichen Auswirkungen verbunden ist“.
Der VCÖ weist darauf hin, dass stark befahrene Straßen eine Belastung von über 55 Dezibel aufweisen.
Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung
Dauerhafter Lärm macht krank, weist der VCÖ auf die Folgen hin. Lärm versetzt den Körper in einen Stresszustand, das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und das Schlaganfallrisiko steigen. Auch Schlafstörungen und mangelnde Konzentrationsfähigkeit sind Folgen von dauerhaftem Lärm.
Gemeinden und Städte können durch Verkehrsberuhigung die Lärmbelastung reduzieren. „Maßnahmen, wie Begegnungszonen sowie Tempo 30 statt Tempo 50 führen dazu, dass mehr Personen zu Fuß oder mit dem Fahrrad statt mit dem Auto mobil sind, was gesünder, klimafreundlicher und auch leiser ist“, erklärt VCÖ-Expertin Rasmussen.
Wichtig sind auch Maßnahmen, die die Lärmbelastung durch den Gütertransport verringern. In Städten ist der verstärkte Einsatz von Elektro-Transportern und Cargo-Bikes sehr wirksam. Auf den Transitrouten sind Maßnahmen wichtig, die den Lkw-Verkehr insgesamt verringern. Denn je mehr Lkw unterwegs sind, umso größer die Lärmbelastung für die Anrainerinnen und Anrainer. Der VCÖ fordert eine EU-weite Mindestmaut für Lkw.
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