"Einen Beruf in der Pflege können wir jedem empfehlen"
LINZ. Wenn morgens die Stadt Linz erwacht, sind Michaela Wagner (28) und Iris Feichtl (24) schon auf den Beinen. Sie sind zwei von landesweit etwa 780 Mitarbeitern in den Mobilen Diensten des Roten Kreuzes. Eine Arbeit, die ihnen Spaß macht und Sinn stiftet.
Im Elektroauto fahren Michaela und Praktikantin Iris zu ihren Klienten in der Landeshauptstadt. Einer ihrer Besuche führt die beiden an diesem Tag zu Erika St. Seit rund 1,5 Jahren leidet die Frau an einem chronischen Leiden am rechten Bein. Dreimal die Woche kommen deswegen die Mitarbeiter der Mobilen Pflege, um sie in ihrem Alltag zu unterstützen.
„Es ist schön, andere Menschen zu begleiten und ihnen zu helfen“, sagt Michaela Wagner. Seit Juni 2021 ist sie im Team der Mobilen Pflege in Linz tätig. Davor arbeitete die in Steyr lebende Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin in einem Spital. Ihre Tätigkeit im OÖ. Roten Kreuz macht ihr Spaß. „Ich muss keine Nachtdienste machen, habe mehr Zeit für meine Patienten und kann eine ganz andere Vertrauensbasis aufbauen“, sagt sie. Auch Praktikantin Iris fühlt sich wohl. „Einen Beruf in der Pflege können wir jedem empfehlen“, meinen die beiden, ehe sie in ihrem Elektroauto zum nächsten Klienten fahren.
Mitarbeiter gesucht
365 Tage im Jahr sind die Mitarbeiter der Mobilen Pflege im OÖ. Roten Kreuz im Einsatz. Duschen und Körperpflege, Verbände wechseln, kleinere Wunden versorgen, das Vorbereiten und Verabreichen von Medikamenten sowie viele weitere Pflege-Tätigkeiten gehören zum Alltag. Mit rund 5.000 betreuten Personen in der Mobilen Pflege und Betreuung ist das OÖ. Rote Kreuz der landesweit größte Anbieter und in diesem Bereich seit 1975 tätig. „Damit haben wir die längste Branchen-Erfahrung aller Hilfsorganisationen“, erklärt OÖ. Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger.
Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der Pflegebedürftigen in Oberösterreich bis 2040 auf 126.000 Personen ansteigen wird. Das bedeutet: Innerhalb der nächsten 20 Jahre braucht fast jeder zwölfte Oberösterreicher Unterstützung im Alltag. „Um diese Herausforderung zu bewältigen, müssen Politik und Gesellschaft den Wert, das Ansehen sowie die Ausbildungs- und Rahmenbedingungen für Pflegeberufe deutlich verbessern. Menschen in diesem Berufsfeld erfahren Sinn und leisten einen enormen Beitrag für unser Gemeinwohl“, weiß Aichinger.
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