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Hilfe zur Selbsthilfe, wenn Rücken, Nacken und Co in der Arbeit schmerzen

Nora Heindl, 24.03.2022 09:52

LINZ. Wer den Großteil des Tages beruflich vor dem Computer verbringt, kann von Rückenschmerzen und Co wahrscheinlich ein Lied singen. Mit ihrer „Bewegten Pause“ möchte Gudrun Huszar aufzeigen, dass man es selbst in der Hand hat, wie man sich fühlt, auch am Arbeitsplatz.

  1 / 2   Die Figure 4 dient zur Entspannung der Muskulatur um den Ischias. Diese Dehnung soll an der Oberschenkelaußenseite Richtung Gesäß oder Hüfte spürbar sein. Durch Vorbeugen des aufrechten Oberkörpers kann der Dehnungsreiz intensiviert werden. (Foto: Flohner Fotografie)

Die Linzerin kommt selbst aus dem Informatikbereich und kennt das leidige Problem rund um den verspannten Nacken nach einem langen Tag im Sitzen. Seit ihrer Ausbildung zur staatlich geprüften Instruktorin ist sie deshalb selbstständig im Bürobereich tätig. Denn, „die jährlich hunderttausendfach gemeldeten Krankenstände betreffend den Bewegungsapparat kann jeder mit einfachen Übungen bekämpfen“, betont Gudrun Huszar.

Bewegung ohne viel Aufwand in Anzug und Rock

Mit ihrer eigens konzipierten „Bewegten Pause“ wird sie von Firmen gebucht, um den Mitarbeitern im Seminarraum, im Großraumbüro oder auch per Zoom, Übungen zu zeigen, die Rücken-, Nacken- und Handgelenksproblemen entgegenwirken, ohne dass es viel Aufwand oder Equipment braucht.

Meist einmal pro Woche für 25 Minuten hat die 30-Jährige die Aufmerksamkeit von allen Teilnehmern, „da gibt's keine anderen Termine oder Telefonate“. Trainiert wird im Anzug genauso wie in der Jeans oder im Rock. „Beim Strecken rutscht vielleicht mal das Hemd aus der Hose, aber das kann man wieder reinstecken. Damen mit schmalen Röcken sind manchmal eine Herausforderung. Aber wenn's wirklich ist, lasse ich einfach gewisse Übungen weg und wir konzentrieren uns mehr auf den Nacken- und Schulterbereich“, erklärt die Linzerin.

Am Programm stehen die Kräftigung der Muskulatur von oben bis unten ebenso wie Dehnungsübungen. „Viel spielt sich in der Nackenpartie ab, das aber sehr oft nach vorne in die Brustmuskulatur zieht, weil wir immer etwas nach vorne arbeiten. Das ist ein Schwerpunkt, der immer bearbeitet wird. Dann natürlich der untere Rücken, wo die meisten Menschen ihre Bandscheibenvorfälle haben. Hier kann man ganz viel mit Dehnungen und Kräftigungen machen. Und was immer mehr kommt sind die Handgelenke. Viele haben zwar schon ergonomische Tastaturen, die das ganze entschärfen, aber trotzdem kommen Sehnenscheidenentzündung, Karpaltunnelsyndrom, verhärtete Handflächen immer öfter vor.“

Übungen bei Schmerzen bewusst umsetzen

Es ist eine Hilfe zur Selbsthilfe, die Gudrun Huszar ihren Teilnehmern mit auf den Weg gibt. „Ich möchte die Teilnehmer darauf sensibilisieren, dass sie bei einem gewissen Schmerz wissen, welche Übung ihnen hilft, um den Druck loszuwerden. Die Übungen haben allesamt nichts mit Raketenwissenschaft zu tun, man muss sie einfach nur kennen und dann natürlich auch umsetzen. Meine Empfehlung wären zehn Minuten täglich und wenns zwickt eine Minute lockern, dann wäre schon viel gewonnen. Mir ist aber klar, dass das im Arbeitsalltag nicht immer umsetzbar ist.“

Eine Rückmeldung, die die Linzerin ganz besonders freut, ist, dass die Teilnehmer vermehrt auch privat beginnen, sich wieder mehr mit ihrem Körper und ihrer Gesundheit auseinander zu setzen. „Viele haben erzählt, dass sie wieder motivierter sind, mehr zu machen, weil sie gemerkt haben, dass ihnen das bisschen schon gut tut und dass sie einmal die Woche noch zusätzlich Laufen gehen oder was auch immer ihnen Spaß macht.“


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