OÖ. Bei der Haltung von Schweinen auf Vollspaltenböden gibt es laut Agrarstrukturerhebung große regionale Unterschiede. Spitzenreiter ist Schärding mit 83.38 Prozent. Ein rascherer Ausstieg vor 2040, wie von der Bundesregierung beschlossen, birgt laut Agrar-Landesrätin Michaela Weninger-Langer Gefahren.
In OÖ werden mehr Schweine auf Vollspaltenböden gehalten als im österreichweiten Durchschnitt. Grund dafür sind die Bodenbonitäten und die Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe. Da für eine Schweinehaltung die Ackerwirtschaft benötigt wird, um das Futter am Betrieb produzieren zu können, verlagert sich diese in Bezirke mit einer starken Ackerproduktion wie Schärding, Ried und den Zentralraum Linz-Land, Wels-Land sowie Steyr-Land. Freistadt hingegen am unteren Ende der Skala mit 21,78 Prozent ist kein ursprüngliches Produktionsland für den Schweinebereich. Viel Grünland und kleinere Betriebe, auch viele Biobetriebe, arbeiten mit anderen Haltungssystemen.
„Um wettbewerbsfähig zu sein, wurden Produktionsbetriebe in den letzten Jahren auf dem System der Vollspaltenböden aufgebaut, das der gesetzliche Standard war. Unser Zugang war immer, wir können die Auflagen nur dann erhöhen, wenn die Konsumenten bereit sind, diesen Mehraufwand zu bezahlen. Wir müssen auf den Betrieben wirtschaftlich arbeiten können. Wir haben nichts von einem vorgezogenen Verbot von Vollspaltenböden von zwei oder vier Jahren, wenn damit unsere Betriebe aus der Produktion gedrängt werden“, sagt Langer-Weninger.
Übergangsfristen für das Überleben notwendig
„Es wird nicht weniger Schweinefleisch gegessen werden, sondern wir werden es aus anderen ⋌Ländern importieren, die bei weitem nicht unsere Standards haben. Daher sind lange Übergangsfristen notwendig und wichtig, damit sich die Betriebe auch einstellen können. Im Regelfall sind Stallungen auf 20 bis 25 Jahre ausgelegt.“
Bezirkszahlen im Überblick
Braunau 69,33 ProzentEferding 61,6 ProzentFreistadt 21,78 ProzentGmunden 75,66 ProzentGrieskirchen 77,06 ProzentKirchdorf 75, 52 ProzentLinz 2,35 ProzentLinz-Land 81,48 ProzentPerg 67,31 ProzentRied 78,73 ProzentRohrbach 45,3 ProzentSchärding 83,38 ProzentSteyr-Land 81,3 ProzentUrfahr-Umgebung: 51,23 ProzentVöcklabruck 64,93 ProzentWels-Land 81 Prozent
Weitere Statistiken zur Tierhaltung findet man unter https://www.statistik.at/atlas/
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