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Netzwerk Demenz OÖ unterstützt Betroffene und Angehörige

Nora Heindl, 21.09.2022 11:22

OÖ. Die Gesellschaft wird immer älter, die Lebenserwartung steigt und damit auch die Anzahl an Menschen mit dementieller Erkrankung. Oberösterreich geht mit dem Netzwerk DEMENZ OÖ und seinem Leitspruch „Demenz erkennen, ansprechen, handeln“ einen klaren Weg. Die Ziele sind Verbesserung der Lebensqualität für Betroffene und Angehörige und die Entlastung aller Beteiligten. Im Fokus stehen individuell abgestimmte Leistungen für die betroffene Person.

Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und Gesundheits-Landesrätin LH-Stv. Christine Haberlander (Foto: Land OÖ/Max Mayrhofer)

„Die Diagnose Demenz löst bei Betroffenen und deren Angehörigen unglaubliche Ängste, Unsicherheit und viele Fragen aus. Wir setzen daher bewusst auf niederschwellige Angebote, um die Menschen möglichst rasch zu erreichen und ihnen unnötige Hemmschwellen zu nehmen. Beim Erkennen erster Anzeichen sollen Betroffene und ihre Angehörigen rasch eine kompetente und strukturierte Betreuung erhalten. Dieses Angebot bringt eine Entlastung für die gesamte Familie“, betont Gesundheitslandesrätin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander anlässlich des Weltalzheimertages am 21. September.  

„Diejenigen, die unser Land aufgebaut und ihr Leben lang gearbeitet haben, müssen sich darauf verlassen können, dass sie auch in Würde alt werden können. Sie haben dabei den Wunsch, möglichst lange in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Dafür braucht es eine gute Unterstützung und Entlastung der pflegenden Angehörigen. Deshalb setzen wir auf Maßnahmen zur Früherkennung der Krankheit, da damit viele lebenswerte Jahre für die Betroffenen und ihre Angehörigen gewonnen werden können“, sagt Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer. An die 80 Prozent der Erkrankten werden laut Österreichischer Alzheimer Gesellschaft in Oberösterreich von der Familie betreut, mehr als ein Viertel der Betreuer ist selbst älter als 60 Jahre.

Beratung durch Netz aus elf Demenzservicestellen

Basierend auf den langjährigen Erfahrungen und den wissenschaftlichen Ergebnissen der Demenzforschung der MAS Alzheimerhilfe wurde nun gemeinsam mit den weiteren Trägerorganisationen Volkshilfe Gesundheits- und Soziale Dienste GmbH und Stadt Wels ein ineinandergreifendes Konzept entwickelt und umgesetzt. Das Land Oberösterreich und die Sozialversicherung finanzieren im Rahmen des Netzwerks DEMENZ OÖ ein Netz aus elf Demenzservicestellen und regionalen Sprechtagen.

Die Öffnungszeiten für eine persönliche Beratung in einem verständnisvollen Umfeld richten sich weitgehend nach den Bedürfnissen der Zielgruppe, zudem werden alle Fragen rund um Demenz auch telefonisch beantwortet. Auf Wunsch erfolgt eine psychologische Testung, die Aufschluss über die Situation und mögliche nächste Schritte gibt. Pflegende Angehörige werden im Umgang mit den Erkrankten geschult. Durch ein gezieltes, an den Krankheitsverlauf angepasstes Training, kann der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden. Die Angebote sind kostenlos, lediglich für das Training werden geringe Selbstbehalte mit sozialer Staffelung eingehoben.

„Die in den Demenzservicestellen in ganz Oberösterreich geleistete Unterstützung ist ein wichtiger Beitrag zur Bewältigung dieser Erkrankung und bringt Betroffenen und ihren Familien einen deutlichen Gewinn an Lebensqualität“, sind sich Haberlander und Hattmannsdorfer einig.  

Als Demenz bezeichnet die Medizin verschiedene Krankheitsbilder des Gehirns, die durch fortschreitende Schädigung und Zerstörung von Nervenzellen im Gehirn entstehen. Störungen der Hirnfunktionen, die Gedächtnis, Sprache, Orientierung, Auffassung oder Urteilsvermögen betreffen, sind die Folge. 

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