Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Die Pollen fliegen wieder: Therapieformen und was man selbst tun kann

Nora Heindl, 21.03.2023 14:05

LINZ. Die hohen Temperaturen beflügeln den Pollenflug. Aktuell besteht die Pollenbelastung laut Pollenwarndienst durch die Erle als dominantes Allergen, unterschwellig auch noch die Hasel. Im Alpenvorland setzt die Blüte der Esche ein, die Belastungen sind jedoch noch niedrig. Höhere Anteile verzeichnet auch die Pappel, die aber ähnlich wie jene der Cypressen-Gewächse allergologisch kaum relevant ist.

Die Frühblüher haben Allergiker fest im Griff. (Foto: drubig-photo/stock.adobe.com)
Die Frühblüher haben Allergiker fest im Griff. (Foto: drubig-photo/stock.adobe.com)

Mit der Jahreszeit einhergehende Linderung für Allergiegeplagte ist nicht in Sicht. Denn nach den Frühblühern mit der besonders belastenden Birke kommen die Gräser (mit Mai) und danach sind es die Kräuter, die ebenfalls allergische Situationen hervorrufen.

Rechtzeitige Behandlung

Eine Allergie sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Denn unbehandelt kann sich in einigen Fällen daraus auch Asthma, sogenanntes allergisches Asthma, entwickeln. Da dies im Regelfall dann ein bleibender Begleiter ist, sollte die Vorbeugung ernst genommen werden“, empfiehlt Bernd Lamprecht, Kurienobmann-Stv. der angestellten Ärzte sowie Primarärzte- und Hochschulreferent in der Ärztekammer für OÖ.

Daher hat die drei bis fünf Jahre dauernde Immuntherapie einen hohen Stellenwert. Dabei erhält man regelmäßig Allergene (geimpft oder lokal als kleine Tabletten oder Tropfen unter der Zunge) in sehr geringer Dosis, um allmählich eine Toleranz zu erreichen. Die Erfolgsquote liegt bei etwa 80 Prozent. Die Immuntherapie ist zwar kostenintensiv, aber die Therapie wird zur Gänze von den Krankenkassen übernommen, „um eben Beschwerdelinderung zu erreichen und die Umformung in Asthma zu verhindern“, sagt Lamprecht.

Möglich ist auch die symptomatische Therapie. Bei dieser werden die Symptome verbessert, indem der Histaminspiegel gesenkt wird. Dies gelingt entweder durch das Schlucken von Anti-Histaminikum, durch ein antiallergisches Nasenspray oder antiallergische Nasentropfen.

Was man selbst tun kann

Unterstützend zur ärztlichen Behandlung kann man sich mit einfachen Tricks selbst etwas Linderung holen.

So sollte man die Fenster beim Schlafen stets geschlossen halten (bereits nach zehn Minuten sinkt die Pollenkonzentration auf etwa ein Prozent des Außenwertes) oder auf Pollenschutzgitter zurückgreifen. Auch hilft es, sich häufig die Haare zu waschen und das Gewand außerhalb des Schlafzimmers abzulegen.

Im Auto hilft ein Pollenfilter. Dieser sollte aber einmal im Jahr ausgetauscht werden.

Wer kann, verlegt sportliche Aktivitäten in den Laubwald, da die Blätter sehr effiziente Filter sind oder (wenn möglich) weicht auf Indoor-Aktivitäten aus.

„Rufen Sie vor allem die Informationen von Pollenwarndiensten ab und erfahren so, welche Pollen gerade eine Belastung darstellen“, rät Lamprecht.

Wenn das Immunsystem falsche Schlüsse zieht

Warum aber reagiert der Körper allergisch? Das Immunsystem wurde eingerichtet, um gegen Krankheitserreger anzukämpfen. Und das ist auch gut so. Bei einer Allergie zieht das Immunsystem aber falsche Schlüsse und reagiert auf prinzipiell harmlose Substanzen.

Die falschen Schlüsse ziehen aber echte Reaktionen nach sich: Eine allergische Situation verursacht eine lokale Entzündung, die wie ein viraler oder bakterieller Schnupfen aussehen kann. Bei den Pollen wird die allergische Reaktion durch den Blütenstaub ausgelöst. Und ist es dann trocken, warm und windig, so wird dieser Staub ständig durch die Luft getragen. Über den Luftweg gelangen diese an die Schleimhäute der Atemwege und der Augen und lösen Krankheitsbilder wie etwa Schnupfen, Bindehautentzündung, Husten, Asthma und Hautausschläge aus.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden