
LINZ. Billa Plus in Linz-Urfahr führt täglich von 16 bis 17 Uhr die „Stille Stunde“ ein, sprich es sind weder Musik noch Durchsagen zu hören. Damit soll vor allem Menschen mit Autismus das Einkaufen erleichtert werden.
In Oberösterreich sind geschätzt 24.000 Menschen von Autismus oder unterschiedlichen Ausprägungen von Autismus betroffen, viele davon ohne eine entsprechende Diagnose. Wesentliches Merkmal dieser neuronalen Entwicklungsstörung ist häufig eine hohe Lärm- und Lichtempfindlichkeit. Das Einkaufen in lauten, lichtintensiven und oft dichten Märkten gestaltet sich für Menschen aus dem Autismus-Spektrum dementsprechend schwierig.
Um ein möglichst barrierefreies Einkaufen zu ermöglichen, startet Billa in Zusammenarbeit mit dem Autismuskompetenzzentrum der Barmherzigen Brüder Linz und weiteren Organisationen das Pilotprojekt „Stille Stunde“ bei Billa Plus in der Lindengasse 16 in Linz-Urfahr. D.h. von 16 bis 17 Uhr wird im gesamten Markt auf Musik und Durchsagen verzichtet. Lichtempfindliche Kunden können sich bei Bedarf für die Zeit des Einkaufs Sonnenbrillen ausleihen.
Die Mitarbeiter im Markt in der Lindengasse wurden für den Umgang mit Menschen mit Autismus speziell geschult und sind dementsprechend sensibilisiert, auch Assistenzhunde sind selbstverständlich in allen Märkten österreichweit willkommen.
Gegenseitige Rücksichtnahme
Billa setzt während der täglichen „Stillen Stunde“ auf gegenseitige Rücksichtnahme – durch Plakate werden Kunden auf die ruhige Einkaufsstunde aufmerksam gemacht.„Es ist uns ein großes Anliegen, dass sich alle Kundinnen und Kunden bei uns willkommen und wohl fühlen - auch Kundinnen und Kunden, die beim Einkauf mehr Ruhe brauchen, wie zum Beispiel Menschen im Autismus-Spektrum. Mit der „Stillen Stunde“, die wir neben Linz-Urfahr auch in jeweils einem Markt in Wien, im Burgenland und der Steiermark anbieten, bauen wir Barrieren ab und schaffen dadurch inklusive Einkaufsmöglichkeiten. In Zusammenarbeit mit lokalen Sozialvereinen planen wir die Einführung in weiteren österreichischen Städten und Gemeinden“, so Sandra Edelmann, Diversity & Inclusion Managerin der REWE Group.
Guter Anfang - Eine Stille Stunde ist mit Sicherheit ein guter Anfang, allerdings sehe ich selbst auch das Problem bei den Menschen selbst. Meistens machen rücksichtslose Personen mit UND ohne Kinder den Einkauf erst richtig anstrengend. Solche Personen werden sich leider auch nicht an eine Stille Stunde halten.