Tagung "Festhalten und Loslassen" in Linz: Kindererziehung zwischen Sicherheit und Freiraum
LINZ. Wo brauchen Kinder Sicherheit, wann Freiraum? Mit dieser Frage setzen sich Vorträge und Diskussionen mit namhaften Referenten bei der Tagung „Festhalten und Loslassen“ am Freitag, 2. Juni, von 13.30 bis 18.30 Uhr im Wissensturm Linz auseinander.
„Kinder sind gekommen, um zu gehen“, meint Sandra Teml-Jetter, eine Hauptreferentin der Tagung „Festhalten und Loslassen“. Sie ist Einzel-, Paar- und Familiencoach und hat mehrere Bücher für Eltern geschrieben, etwa „Keine Angst Mama!“. Bei der Tagung widmet sie sich der Begleitung von Kindern bis zehn Jahren zwischen Sicherheit und Freiheit.
Alle Eltern meinen es gut mit ihren Kindern. Sie möchten diese in ihrem Leben begleiten. Viele Fragen und Ängste tauchen dabei auf: Wieviel muss ich mein Kind schützen? Wo soll ich es unterstützen? Was soll ich es allein tun lassen, damit das Kind Fertigkeiten und Kompetenzen für sein Leben erwirbt und in sich selbst Sicherheit entwickeln kann?
Kinder brauchen Zutrauen und Ermutigung
Wolfgang Schöngruber ist Erlebnis- und Risikopädagoge und arbeitet mit jugendlichen Lehrlingen in Workshops, in welchen diese sich selbst besser kennen lernen und ihren Umgang mit dem Risiko austesten können. Sein Thema in der Tagung ist die Begleitung von Jugendlichen. Er betont: „Sicherheit im Leben erlangt man nicht, indem man im Glassturz wohnt, sondern indem man sich selbst erprobt, ausprobiert und immer wieder auch schwierige Situationen und Herausforderungen bewältigen kann und muss.“
Kinder und Jugendliche brauchen Zutrauen und Ermutigung: „Du schaffst das!“ Und sie brauchen Trost und Bestärkung, es wieder zu versuchen, wenn einmal etwas schief gegangen ist. Das Leben ist nicht zu Ende, wenn einmal etwas passiert. „Schlimm ist es, wenn nichts mehr passiert, weil dann passiert auch nichts mehr im Leben der Jugendlichen“, meint Schöngruber.
Weitere wichtige Themen der Tagung
Wichtige Themen der Tagung sind darüber hinaus: Wie können Eltern sich selbst stärken? Wie können Eltern mit ihren Ängsten umgehen lernen? Wie können Eltern die Verantwortung für ihre Ängste übernehmen und nicht den Kindern überstülpen? Eltern können so realistisch herausfinden, wie viel Begleitung ihre Kinder brauchen und wann es besser ist, sich umzudrehen und wegzuschauen, weil Kinder sich nur dann autonom und frei fühlen, wenn der Elternblick fehlt.
Die Tagung richtet sich an Eltern genauso wie an Berater, Pädagogen, Elternbildner etc.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation von BEZIEHUNGLEBEN.AT, SPIEGEL Elternbildung, Katholischer Männerbewegung und VHS Linz.
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