Elternbildungstalk „Back to School“ mit Ali Mahlodji
LINZ. Im Rahmen der ErziehungsImpulse holte der OÖ Familienbund gemeinsam mit dem Familienreferat des Landes OÖ Ali Mahlodji zum Elternbildungstalk nach Linz. Beim kostenlosen online Live-Stream aus der Life Radio Lounge gab er unter dem Motto „Back to school“ Tipps zum richtigen Lernen, Motivation und Konfliktlösung.
In einer sich ständig ändernden Welt ist es wichtiger denn je, seine Zukunft aktiv in die Hand zu nehmen. Ali Mahlodji kam als Flüchtlingskind nach Europa, hatte über 40 Jobs, vom Bauarbeiter bis zum Top-Manager. Dabei hat er wertvolle Erfahrungen gesammelt. Heute ist er international als Experte für Bildung und Arbeit tätig und berät Unternehmen, Politik und Organisationen bei Fragen des Wandels im Zeitalter der Digitalisierung. Sein Fokus liegt dabei stets auf dem Menschen und seinem Potenzial.
„Mehr als 800 Eltern und Pädagogen sahen den Elternbildungstalk bereits. Das große Interesse zeigt, wie wichtig es ist, die Mütter und Väter in ihren Rollen zu stärken. Die Zuseher*innen nahmen neue Erkenntnisse und Inspiration mit, um die Kinder auf ihrem Bildungsweg bestmöglich zu begleiten“, so OÖ Familienbund-Obmann Martin Hajart.
Ali Mahlodji beantwortete unter anderem folgende Fragen:
- Der Schulstart steht kurz bevor. Was raten Sie Eltern, wenn der Nachwuchs nicht motiviert ist, in die Schule zu gehen?
Wenn das Kind nicht gerne in die Schule geht, sollte man sich die Frage stellen: Wie gehe ich mit Montagen um oder mit größeren Herausforderungen? Denn als Baby ist jeder noch motiviert, zum Beispiel zum Erlernen der Muttersprache oder des aufrechten Gangs. Viele erleben dann aber, dass die Eltern nicht motiviert sind, in die Arbeit zu gehen. Darüber hinaus kann man mit dem Nachwuchs überlegen, welche tollen Dinge in der Schule auf ihn warten, etwa Freundschaften. Wenn die Schüler richtige Angst haben, sollte man sich auf Ursachenforschung begeben. Entscheidend ist auch, den Kindern klarzumachen, dass die Schule nicht das Wichtigste, ist und dass man den Notendruck rausnimmt.
- Wenn es zu Konflikten in der schulischen Umgebung kommt, wie kann man diese am besten lösen?
Am besten wäre es, den Konflikt nicht aufkommen zu lassen. Wenn er schon da ist, dann hat bis dahin jemand nicht hingesehen. Es ist wichtig, starke Klassengemeinschaften zu bauen, wo niemand ausgestoßen wird. Schüler dürfen nicht das Gefühl bekommen, sie seien nur dann wertvoll, wenn sie gute Noten hätte. Leider wird zu schnell mit dem Finger auf „den bösen Lehrer/Schüler“ gezeigt und sofort mit Strafe droht.
Ein Konflikt ist auch eine Chance, um zu erkennen, welche Themen angegangen werden müssen. Miteinander ins Gespräch zu kommen und zu bleiben, ist ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg.
- Es müssen nicht Konflikte mit Mitmenschen sein, die Jugendlichen zu schaffen machen, oft ist auch die Entscheidung für einen Bildungsweg eine Belastung. Wie findet ein junger Mensch heraus, welchen Beruf er ergreifen möchte?
Zur Belastung wird diese Entscheidung nur, wenn Eltern oder Lehrer sie dazu machen. Mit 14 Jahren weiß kaum jemand, was er später werden will. Die Jugendlichen waren noch nie außerhalb der Schule, deshalb sollte man ihnen so viel wie möglich zeigen. Meist hilft es, darüber nachzudenken, was dem Heranwachsenden Spaß macht, ohne es sofort zu verurteilen. Wenn jemand gerne Computer spielt, kann man sich ansehen, welche Jobs es in diesem Bereich gibt, etwa das Designen, Programmieren sowie den Vertrieb der Produkte.
- Die Europäischen Union hat sie zum EU-Jugendbotschafter auf Lebenszeit ernannt. Was möchten Sie den Heranwachsenden für Ihre Zukunft mitgeben?
So wie du bist, bist du toll! Du hast die schwierigsten Dinge, nämlich die Muttersprache und den aufrechten Gang, schon gemeistert. Jetzt geht’s darum die Welt so zu gestalten, wie du sie haben möchtest. Was du von Erwachsenen hörst, ist deren Weltbild. Versuche von ihnen zu lernen aber hinterfrage es! Es ist DEIN Leben. Und die Welt ist besser als du denkst. Umgib dich mit Menschen, die positiv denken! Das möchte ich auch den Erwachsenen mitgeben. Denn deren Angst überträgt sich oft auf die Jugendlichen.
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