
OÖ. Gereizte und trockene Augen, dazu Kopfweh und Müdigkeit: Den ganzen Tag vorm PC, zwischendurch Nachrichten am Handy checken und abends die Lieblingsserie im Fernsehen, für die Augen bedeutet das Schwerstarbeit.
Mit ein paar Tricks lässt sich das im Fachjargon genannte Office Eye Syndrom zum Glück lindern.
Das A und O: die richtige Brille
Was vielen nicht bewusst ist: „Jede Brille ist für einen anderen Zweck ausgerichtet“, betont Philipp Orso, oö. Landesinnungsmeister der Augen- und Kontaktlinsenoptiker. „Gerade für die Arbeit am Bildschirm brauchen wir besondere Unterstützung. Dafür werden die Brillengläser optimal auf die Sehdistanz zum Computer oder Laptop angepasst.“ Hinzu kommen besondere Merkmale der Gläser wie die Entspiegelung zur Reduktion von Lichtreflexen oder der Blaulichtfilter zur Kontrastverstärkung.
Arbeitsplatz einrichten
Das Um und Auf ist die aufrechte Körperhaltung und die richtige Positionierung zum Bildschirm. Dieser sollte 70 bis 90 cm von den Augen entfernt und zentral im Blickfeld aufgestellt werden, so dass der Blick geradeaus und ohne Rotation des Kopfes den oberen Rand des Bildschirms trifft. Hält die aufrechte Haltung nur schwer stand, hilft ein Polster. „Dieser kann zwischen Rücken und Sessel eingeklemmt werden und verhindert so ein Verrutschen der Position“, rät Orso.
Tageslicht und frische Luft
„Es gilt, so viel Tageslicht wie möglich zu nutzen“, sagt Orso und: „Regelmäßiges Lüften! Auch wenn es draußen über 30 Grad hat oder der eiskalte Luftzug im Winter kaum auszuhalten ist, frische Luft hilft, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Denn Klimaanlagen und Heizungen führen sonst zusätzlich zu trockenen Augen.“
Pausen einlegen
Unsere Augen sind nicht dafür gebaut, stundenlang auf den Bildschirm zu starren. Die Konsequenzen: Die Augen blinzeln zu selten und werden dadurch trocken und gereizt. Zudem wird verhindert, dass sich die Augen durch den Blickwechsel in die Ferne erholen. Der Landesinnungsmeister rät daher, zwischendurch aufzustehen, eine Runde zu spazieren oder auch ein paar Hampelmänner zu machen. Das schafft nicht nur den Augen Entspannung, sondern beugt auch Haltungsschäden vor.
Entlastende Augenübungen
Um die Augen zu entlasten bzw. fit zu halten, gibt es Übungen, die leicht in den Arbeitsalltag integriert werden können.
• Alle 20 Minuten 20 Sekunden lang 20 Meter in die Ferne blicken. Ein Blick aus dem Fenster tut es auch. Ist das nicht umsetzbar, den Augen zumindest stündlich eine neue Perspektive bieten.
• 20 Sekunden lag abwechselnd mit dem linken und dem rechten Auge sowie mit beiden Augen blinzeln. Das regt den Tränenfluss an, Gähnen hilft ebenfalls.
• Die warmen Hände auf die geschlossenen Augen legen. Die Wärme und das zusätzliche Abdunkeln durch die Handflächen tragen zur Entspannung bei.
Bildschirmzeit verringern
Pausen und Freizeit sind dazu da, den Augen Entlastung zu schenken. „Um langfristige Sehprobleme und auch eine Zunahme der Kurzsichtigkeit zu vermeiden, müssen die Augen in die Ferne schweifen können, im Idealfall bei Tageslicht“, so Orso. „Die Zeit am Handy, Tablet und Laptop sollte im Sinne unserer Augen also so kurz wie möglich gehalten werden – und das bereits im Kindesalter.“