Welt-Rheuma-Tag (12. Oktober): Rheuma erhöht das Risiko für Herzerkrankungen
LINZ. Eine frühzeitige Diagnose von Rheuma spielt eine wichtige Rolle bei der Vermeidung von Herzerkrankungen. Anlässlich des Welt-Rheuma-Tages am 12. Oktober sprechen Martin Clodi, Leiter der Abteilung für Innere Medizin bei den Barmherzigen Brüdern Linz, sowie Martin Voglmayr, stellvertretender Leiter der Rheumaambulanz, über Risiken und Behandlungsmöglichkeiten
„Durch eine rechtzeitige Behandlung können wir das Risiko einer kardiovaskulären Erkrankung bei Patienten mit Rheuma deutlich senken“, rät Primar Clodi zur regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen.
Studie zeigt: Rheuma begünstigt kardiovaskuläre Erkrankungen
Laut einer Studie, die im Fachjournal „Arthritis Care & Research“ veröffentlicht wurde, ist die Wahrscheinlichkeit einer kardiovaskulären Erkrankung bei Menschen mit Rheuma deutlich höher als bei gesunden Menschen. Diese kann sich in Form eines erhöhten Blutdrucks, erhöhter Cholesterinwerte und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Herzinfarkte oder Schlaganfälle äußern.
In der Studie wurden Daten von über 22.000 Menschen, die an Rheuma erkrankt waren, analysiert. Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Rheuma stellten die Forscher fest, dass diejenigen mit Rheuma ein um 16 Prozent höheres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen hatten. Außerdem konnte beobachtet werden, dass das Risiko umso höher war, je schwerer die Rheuma-Erkrankung ausgeprägt war.
Entzündung fördert Ablagerungen in den Gefäßen
Ursache sind die entzündlichen Vorgänge im Körper die Arteriosklerose begünstigen, also die Erkrankung, die zu Gefäßverschlüssen führt. Die Ablagerungen in den Blutgefäßen verstärken sich bis hin zum vollständigen Gefäßverschluss. Die Folge sind dann Herzinfarkt und Schlaganfall.
Diabetes und Übergewicht haben großen Einfluss
Es besteht zudem ein Zusammenhang zwischen Übergewicht und Rheuma. „Patienten mit einem BMI von über 30 weisen ein erhöhtes Risiko auf, an Rheuma zu erkranken. Insbesondere die Ergebnisse bei Frauen deuteten darauf hin, dass Übergewicht und Fettleibigkeit ein Faktor für die Entstehung der Erkrankung sein können“, so Voglmayr.
Chronische rheumatische Erkrankungen stehen auch in Zusammenhang mit Typ-2- Diabetes. Die für rheumatoide Arthritis typische chronische Entzündung fördert über freigesetzte Entzündungsvermittler die Entwicklung einer Insulinresistenz. Dazu Clodi: „Das metabolische Syndrom, das mit einem gestörten Glukosestoffwechsel und einem Diabetes mellitus Typ 2 einhergeht, zeigt neben einer Insulinresistenz nicht selten Zeichen eines subklinischen inflammatorischen Prozesses.“
Ernährungsumstellung mindert Entzündungen
Neben der medikamentösen Behandlung können auch entzündungshemmende Lebensmittel bei Rheuma helfen. Laut einer Studie der Deutschen Rheuma-Liga, einem deutschen Netzwerk von Rheuma-Experten, kann eine Ernährungsumstellung die Symptome bei Rheuma-Patienten verbessern. Experten empfehlen, vor allem Lebensmittel mit entzündungshemmenden Eigenschaften zu sich zu nehmen. Dazu zählen vor allem frisches Gemüse und Obst, Fisch, Vollkornprodukte, Samen und Nüsse sowie pflanzliche Öle. Auch die Zugabe von Gewürzen wie Kurkuma, Ingwer und Knoblauch kann helfen, die Symptome zu lindern.
Des Weiteren ist es wichtig, bestimmte Lebensmittel zu meiden oder zu reduzieren, da sie einen negativen Effekt auf die Symptome haben können. „Dazu gehören vor allem verarbeitete Lebensmittel und Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt. Auch Verzicht auf Alkohol, Zigaretten, Fleisch und bestimmte Milchprodukte kann helfen, die Symptome zu lindern“, rät Dr. Voglmayr zu einem gesünderen Lebensstil.
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