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„Meine Währung ist Vertrauen“: Georg Winkler ist Schulseelsorger in Linz

Sebastian Wallner, 01.11.2023 09:56

LINZ/LEONDING. Georg Winkler ist hauptamtlicher Schulseelsorger am Bischöflichen Gymnasium Petrinum in Linz. Für den Leondinger ist das längst nicht nur ein Beruf, sondern seine Berufung.

Georg Winkler (Foto: Maria Appenzeller)
Georg Winkler (Foto: Maria Appenzeller)

Neben seiner Tätigkeit als Lehrer für Mathematik und Religion ist der 40-Jährige seit sieben Jahren Schulseelsorger am Bischöflichen Gymnasium Petrinum. Als solcher steht er gern für ein vertrauliches Gespräch zur Verfügung. Die Schüler sollen die Erfahrung machen, dass sie abseits ihrer Leistung gesehen werden und so in Ordnung sind, wie sie sind. „Ich möchte Gottes Gegenwart und Nähe spürbar machen“, sagt er, „meine Währung ist Vertrauen.“

In den Pausen ist Georg Winkler immer auf dem Gang unterwegs. So können ihn die Schüler kennenlernen und Vertrauen aufbauen. Die Anstellung als Schulseelsorger, kombiniert mit seiner Anstellung als Lehrer, ermöglicht ihm Flexibilität, weil er zwischendurch immer wieder Freistunden und somit Zeit für Gespräche hat. „Die Schülerinnen und Schüler teilen es sich ja nicht ein, wann sie zu mir kommen, und oft ist es nicht mit einem Gespräch getan.“

Herausfordernd findet er, dass die Probleme, über die die Schüler mit ihm reden, oft komplexer sind, als es zuerst aussieht. Manchmal ist es nötig, die Jugendlichen nach einem Erstgespräch zu einem Gespräch mit der Schulpsychologin zu ermutigen.

Zuhören und da sein

Schulische Probleme oder Fragen nach dem eigenen Platz in der Klassengemeinschaft werden genauso mit ihm besprochen wie Streitigkeiten im Freundeskreis oder in der Familie. Auch Eltern suchen manchmal Rat bei Georg Winkler: „Es ist schon vorgekommen, dass Eltern meinten, den Draht zu ihrem Kind verloren zu haben. Von mir wollten sie wissen, wie sie das Verhältnis wieder verbessern können.“ Seinen Kollegen steht er in schwierigen Klassensituationen bei.

Auch bei Schicksalsschlägen oder in Krisensituationen heißt es für Georg Winkler, für die Menschen an der Schule da zu sein. Wichtig ist ihm Rollenklarheit: „Einmal hatten wir den Fall, dass jemand einen Suizid angekündigt hat. Um diese Person haben sich Profis gekümmert, aber die Klasse musste auch begleitet werden – das war meine Aufgabe.“


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