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Fliegerärzte sagen, wer abhebt und wer nicht

Nora Heindl, 17.01.2024 11:02

LINZ. Wer in Österreich abheben will, kommt am Check durch die Fliegerärzte nicht vorbei. Sie kontrollieren die Flugtauglichkeit des Flugpersonals und sind auch die erste Hürde auf dem Weg zur Pilotenausbildung.

Nur Piloten, die den Check durch den Fliegerarzt bestehen, dürfen abheben. (Foto: Svitlana/stock.adobe.com)

Um gleich ein Missverständnis auszuräumen: Fliegerärzte sind nicht diejenigen, die bei einem Unfall mit dem Hubschrauber kommen. Die Fliegerärzte untersuchen das fliegende Personal auf seine Flugtauglichkeit, also Piloten, Flugbegleiter, aber auch das weitere Bordpersonal, wenn etwa Techniker mitfliegen. Sie müssen diese Checks immer wieder bestehen.

In ganz Österreich gibt es laut Austro Control, der obersten Luftfahrtbehörde in Österreich, 65 anerkannte flugmedizinische Sachverständige, wie man die Fliegerärzte bezeichnet. Sechs davon sind in Oberösterreich stationiert. Einer davon ist Georg Pfau, Allgemeinmediziner, Androloge und Referent in der Ärztekammer für OÖ. „Man trägt eine große Verantwortung, weil im schlimmsten Fall ein fluguntauglicher Pilot einen Unfall verursachen kann, bei dem Menschen ums Leben kommen und hohe Schäden entstehen können. Fliegerärzte sind Gutachter und haften mit ihrem Privatvermögen“, sagt der Linzer.

Strenge Kriterien

Die strengsten Untersuchungskriterien finden sich logischerweise bei den Berufspiloten. „Es dürfen nur gesunde Menschen fliegen und am Flugbetrieb teilnehmen“, sagt Pfau. Jede Abweichung von der Normgesundheit, egal ob Bluthochdruck, erhöhte Harnsäurewerte oder Gicht, wird in einem eigenen Genehmigungsverfahren abgehandelt. Ist die Abweichung unter Kontrolle, kann man die Flugtauglichkeit wiedererlangen. Etwa wenn jemand bei Bluthochdruck seine Medikamente nimmt, die Werte im Normrahmen liegen und von einem Arzt regelmäßig kontrolliert wird.

Traumberuf Pilot

Die Flugtauglichkeit ist nicht nur im laufenden Betrieb wichtig, sondern vor allem zu Beginn der Ausbildung entscheidend. Jahr für Jahr melden sich viele junge Männer und Frauen zur Pilotenausbildung an, einige scheitern aber aus medizinischen Gründen.

Die wohl häufigste Ursache, als untauglich beurteilt zu werden, ist eine nicht ausreichende Sehtüchtigkeit. So kann jemand ausgezeichnet sehen und scheidet doch wegen Farbenblindheit aus. Selbst dann hat sich der Flugtraum aber nicht in Luft aufgelöst. Denn mit Farbenblindheit kann man dennoch in der Privatfliegerei aktiv sein. „Man darf dann allerdings nur bei Tageslicht fliegen“, schränkt Pfau ein.


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