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Europäische Impfwoche: OÖ verstärkt Aktivitäten gegen Keuchhusten und Masern

Nora Heindl, 23.04.2024 14:15

OÖ. Noch bis 27 April findet heuer die Europäische Impfwoche statt. Ziel dieser Initiative ist es aufzuzeigen, dass Impfungen entscheidend dazu beitragen, Krankheiten und Ausbrüche von übertragbaren Infektionen zu verhindern und die Gesundheit der Menschen aller Altersgruppen zu sichern. Oberösterreich stellt den Schutz gegen Masern und Keuchhusten in den Mittelpunkt der Aktivitäten und erleichtert den Zugang zu kostenlosen Impfungen für Schulkinder.

 (Foto: Konstantin Yuganov/stock.adobe.com)
(Foto: Konstantin Yuganov/stock.adobe.com)

Aktuell werden in Oberösterreich die Impfungen für Kleinkinder im Rahmen des kostenlosen Kinderimpfkonzepts im niedergelassenen Bereich durchgeführt, also bei Kinderärzten und Hausärzten. Die kostenlosen Impfungen für Kinder im schulpflichtigen Alter werden in erster Linie in Form von Schulimpfungen von den Amtsärzten angeboten. Leider werden jedoch versäumte oder nicht wahrgenommene Schulimpfungen häufig nicht nachgeholt.

Zudem ist es während der Pandemie (vor allem 2020/21) insgesamt zu einem Rückgang der Impfzahlen gekommen, der nicht mehr aufgeholt werden konnte.

OÖ passt Kinderimpfkonzept an veränderte Situation an

OÖ passt daher sein Kinderimpfkonzept an, indem den Kinderärzten bzw. Hausärzten der Zugang zu den Schulimpfstoffen deutlich erleichtert wird.

In einem ersten Schritt wird das Nachholen der 4-fach-Impfung gegen Diphtherie/Tetanus (Wundstarrkrampf)/Polio (Kinderlähmung)/Pertussis (Keuchhusten) für Schulkinder bis zum vollendeten 15. Lebensjahr ab sofort auch im niedergelassenen Bereich mittels Impfgutschein kostenlos angeboten. Damit kann der Impfstoff in der Apotheke bezogen und das ärztliche Impfhonorar mit dem Land OÖ abgerechnet werden.

Masern auf Rekordniveau – Kostenlose Impfung für alle Altersgruppen

Masern sind eine schwerwiegende Infektionskrankheit mit hohen Komplikationsraten. Eine Maserninfektion schwächt das Immunsystem für mehrere Jahre und erhöht das Risiko, an anderen Infektionskrankheiten zu erkranken oder sogar zu sterben. Dabei wäre die Impfung kostenlos für alle Altersgruppen.

Die Masernimpfung wird als Kombinationsimpfstoff gemeinsam mit Komponenten gegen Mumps und Röteln verabreicht. Für einen lebenslangen Schutz werden zwei Dosen Masern-Mumps-Röteln-Impfstoff (MMR) benötigt, empfohlen ab dem zehnten Lebensmonat bzw. spätestens vor Eintritt in eine Gemeinschaftseinrichtung. Fehlende Impfungen können und sollen in jedem Alter nachgeholt werden. 

Säuglinge und Kleinkinder erhalten in Oberösterreich die MMR-Impfung im Rahmen des kostenlosen Kinderimpfprogramms bei allen teilnehmenden Kinderärzten und Hausärzten sowie Mutterberatungsstellen. Impfgutscheine sind im oberösterreichischen Impfgutscheinheft für Säuglinge und Kleinkinder enthalten.

Für Schulkinder und Erwachsene ist die MMR-Nachholimpfung an den öffentlichen Impfstellen der Bezirkshauptmannschaften und Magistrate kostenlos erhältlich. Bei niedergelassenen Kinderärzten und Hausärzten stehen für die kostenlose Impfung MMR-Impfgutscheine zur Verfügung.

„Wirksamste Schutzmaßnahme, die die Medizin zu bieten hat“

„Impfungen gehören zu den wirksamsten Schutzmaßnahmen, die die Medizin zu bieten hat. Dazu gehören die Impfung gegen Diphterie/Tetanus/Kinderlähmung/Keuchhusten und die Impfung gegen Masern/Mumps/Röteln. Zu diesen Impfungen intensiviert das Land OÖ daher aktuell das Informationsangebot, besonders in Schulen und Kindergärten. Um vorhandene Impflücken zu schließen, verstärken wir in Oberösterreich unsere Aktivitäten, um einen möglichst einfachen Zugang zu diesen Impfungen zu gewährleisten“, betont Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander.

„Nach der zuletzt leider eingetretenen Impfmüdigkeit ist es unbedingt notwendig, auf die vielen Vorteile einer Impfung hinzuweisen. Es ist vor allem die Aufgabe von uns Ärztinnen und Ärzten, gerade junge Eltern über die Sinnhaftigkeit einer Impfung aufzuklären und zu überzeugen, dass diese ihre Kinder vor teils sehr schweren Schäden schützt und sie es sich ein ganzes Leben nicht verzeihen würden, wenn sie im Falle einer schweren Erkrankung das Impfangebot nicht wahrgenommen hätten“, so Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich.

„Das Thema Impfen ist ein Schwerpunkt der apothekerlichen Beratungstätigkeit. Je besser das Wissen über Impfungen, desto höher ist die Impfbereitschaft und damit die Durchimpfungsrate der Gesellschaft. Wir müssen es allen Menschen so einfach und bequem wie möglich machen, sich impfen zu lassen“, erklärt Thomas Veitschegger, Präsident der Apothekerkammer Oberösterreich.


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