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50 Jahre Nierentransplant im Ordensklinikum Linz: „Die Transplantation war das Beste für mich“

Nora Heindl, 16.05.2024 08:05

LINZ. Am 16. Mai 1974 wurde am Ordensklinikum Linz Elisabethinen die erste Nierentransplantation durchgeführt. Seither werden jährlich rund 60 Nieren in Linz transplantiert.

Seit 50 Jahren werden am Ordensklinikum Nieren transplantiert. (Foto: Ordensklinikum Linz)
Seit 50 Jahren werden am Ordensklinikum Nieren transplantiert. (Foto: Ordensklinikum Linz)

Rudolf Brettbacher aus Linz hat seit seinem siebten Lebensjahr mit Diabetes zu kämpfen. Ab 1990 zeigten sich erste Einschränkungen der Nierenfunktion: „Das Licht am Ende des Tunnels für ein lebenswertes oder überhaupt das Leben wurde immer kleiner. In der Zeit vor der Transplantation ging es mir schon sehr, sehr schlecht“, erzählt der heutige Obmann der Niere Oberösterreich.

2000 endlich die erlösende Nachricht: In Innsbruck konnten dem Linzer Niere und Pankreas transplantiert werden. Angst hatte er keine. „Die Transplantation war ein Segen und das Beste für mich. Seither bin ich gesünder als vorher und konnte bis Ende März dieses Jahres Vollzeit in meinem Beruf arbeiten“, so der 64-Jährige.

Beste Nieren-Ersatztherapie

In Österreich finden pro Jahr etwa 700 Organtransplantationen statt, 400 davon betreffen die Niere.

Nicht verwunderlich, schließlich ist die Transplantation laut Daniel Cejka, Leiter der Abteilung für Nephrologie und Transplantationsmedizin, die beste Nieren-Ersatztherapie: „Neben der Belastung, die der Halbtagsjob Dialyse für die Patienten bedeutet, ist auch die Mortalität hoch. Die mittlere Lebenserwartung eines 50-jährigen Patienten mit Nierenversagen, der eine Dialyse erhält, beträgt nur acht bis neun Jahre. Mit einer Transplantation kann die restliche Lebenszeit verdoppelt bis verdreifacht werden, bei deutlich besserer Lebensqualität.“

Ist ein Dialysepatient fit genug für eine Transplantation, heißt es jedoch erst einmal warten. Die Wartezeit auf eine postmortale Nierenspende beträgt in Österreich etwa 3,5 Jahre. „Trotz der Widerspruchslösung ist die Anzahl der Organspender in Österreich leider zu niedrig, entsprechend lang ist die Warteliste“, so Cejka.

Steht ein passendes Spenderorgan zur Verfügung, kann die Transplantation erfolgen, wobei die Lebendspende gegenüber der postmortalen Spende einige Vorteile hat. „Das Organ steht üblicherweise schneller zur Verfügung“, weiß Matthias Biebl, Leiter der Abteilung Allgemein-, Viszeral-, Gefäß-, Thorax- und Transplantationschirurgie. Zudem „besteht die Möglichkeit, gegen die Blutgruppe zu transplantieren, die sogenannte AB0-inkompatible Transplantation. In diesem Bereich sind wir und das AKH Wien führend.“

Verläuft die Operation komplikationslos, wird der Patient in der Regel nach ein bis drei Tagen von der Intensivstation auf die Normalstation verlegt.


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