LINZ. Leere Luftballons befinden sich immer häufiger in Parks und Höfen. Ein alarmierendes Zeichen für den Konsum von Lachgas, auch bekannt als „Hippie Crack“ oder „Galaxy Gas“. Besonders unter Jugendlichen, oft jünger als 16 Jahre, erfreut sich diese gefährliche Substanz wachsender Beliebtheit.
„Die Verharmlosung als Partydroge und die einfache Verfügbarkeit sind besonders besorgniserregend“, betont OÖ Familienbund-Obmann Martin Hajart. „Der Verkauf über Automatenshops, beispielsweise in Linz oder Traun, ermöglicht Minderjährigen unkontrollierten Zugang zu Lachgas in Form von Kartuschen. Das muss dringend gestoppt werden.“
Inhalation mittels Luftballon
Lachgas wird häufig mithilfe von Luftballons inhaliert, da das Gas direkt aus der Kartusche eine gefährlich niedrige Temperatur von -50 Grad hat und bei Hautkontakt Erfrierungen verursachen kann. Einige Konsumenten nutzen Plastiktüten, um das Gas aufzunehmen – eine besonders riskante Methode, die aufgrund von Sauerstoffmangel zu Erstickungen führen kann. Auch die Kombination von Lachgas mit Alkohol erhöht die Gefahr, da sich die Wirkungen gegenseitig verstärken und das Risiko für schwere Unfälle, wie Stürze, steigt.
Langfristiger und intensiver Konsum kann zudem schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben: Das Vitamin B12 im Körper wird verändert, was zu Blutarmut führen kann. Irreversible neurologische Schäden wie Kribbeln in Händen und Füßen sind ebenfalls mögliche Konsequenzen.
„Da sowohl legale als auch illegale Substanzen immer leichter für Kinder und Jugendliche verfügbar sind, ist eine schnelle und umfassende Aufklärung über deren Gefahren unverzichtbar. Derzeit sind insbesondere Lachgas, Koffein-Taurin-Pulver, Nikotin-Snus und synthetisches Cannabis bei jungen Menschen populär. Es ist entscheidend, Wege zu finden, um nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Eltern und Lehrkräfte über die Risiken dieser Substanzen zu informieren“, betont Kurosch Yazdi-Zorn, Vorstand der Klinik für Psychiatrie mit Schwerpunkt Suchtmedizin in Linz.
Auch Martin Hajart, Obmann des OÖ Familienbundes, hebt hervor: „Es ist ungemein wichtig, jungen Menschen und ihren Eltern klarzumachen, dass Lachgas keine harmlose Partydroge ist. Im Gegenteil: Der Konsum kann erhebliche gesundheitliche Schäden nach sich ziehen.“
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