Thalhammer: „Der Meistertitel wird mittel- bis langfristig möglich sein“
LINZ. Am Freitag startet der LASK auf der Gugl gegen die Wiener Austria in die neue Bundesliga-Saison. Tips bat LASK-Trainer Dominik Thalhammer zum Interview.
Tips: Sie waren schon in der Saison 2007/2008 als Assistent von Karl Daxbacher beim LASK tätig. Wie groß war die Freude über die Rückkehr nach Linz?
Thalhammer: Sehr groß. Man hat schon damals gesehen, dass der LASK ein großes Potential hat. Der Verein hat eine rasante Entwicklung genommen. Linz gefällt mir sehr gut. Meine Frau ist Linzerin und ich wohne auch seit 2007 hier.
Tips: Sie haben neun Jahre lang die Frauennationalmannschaft trainiert. War die Umstellung auf den Männer- und Vereinsfußball groß?
Thalhammer: Auf den Männerfußball nicht, aber auf den Vereinsfußball schon. Der Vereinsfußball hat ein ganz anderes Setting. Die Arbeit an sich ist nicht anders, aber die Frequenz ist höher. Jede Woche ist ein Spiel, und es geht Schlag auf Schlag.
Tips: Gab es Kritiker, die behaupteten, „der Thalhammer ist doch nur ein Frauentrainer“?
Thalhammer: Solche Stimmen gibt es immer wieder. Das ist einfach so, weil der Frauenfußball bei manchen nicht den Stellenwert hat, den er verdient. Es liegt an jedem selbst, darüber nachzudenken, ob solche Aussagen ihre Berechtigung haben oder nicht.
Tips: Viele LASK-Fans träumen vom zweiten Meistertitel seit 1965. Ist es heuer möglich, dass der LASK dem hohen Favoriten Red Bull Salzburg den Rang abläuft?
Thalhammer: Ich glaube, dass man Meisterschaftspläne als Prozess sehen muss. Vergangene Saison hat sich die Mannschaft in einen Flow gespielt, der sicher nicht dem Standard entspricht. Der Meistertitel wird mittel- bis langfristig möglich sein, aber man muss den Weg dorthin Schritt für Schritt gehen. Die Erwartungshaltung darf nicht zu hoch sein. Eine stabile Weiterarbeit und eine realistische Erwartungshaltung sind wichtig.
Tips: Der Trainerstab beim LASK ist so groß wie noch nie. Kann es da nicht zu Konflikten kommen?
Thalhammer: Nein. Auch das ist ein Prozess, aus dem sich viel entwickeln kann. Die Zusammenarbeit verläuft sehr gut.
Tips: Sie sind neben der Funktion als Cheftrainer auch Sportlicher Leiter. Legt der Verein damit nicht sehr viel Macht in ihre Hände?
Thalhammer: Die Doppelfunktion zwingt mich als Trainer, langfristig zu denken. Dabei geht es um die inhaltliche Ausrichtung, die Förderung junger Spieler und darum, den sportlichen Weg des Vereins weiter zu formen.
Tips: Am Freitag startet auf der Gugl gegen Austria Wien die neue Saison. Was rechnen Sie sich aus?
Thalhammer: Wir hatten eine Vorbereitung mit vielen Erkenntnissen und Gegnern, die uns ans Limit gebracht haben. Schritt für Schritt haben wir versucht, unsere Ziele umzusetzen. Wir wissen auch, was wir noch weiterentwickeln müssen, und haben nun eine gute Basis für das Spiel gegen die Austria. Dass Zuschauer wieder zugelassen sind, ist ein zusätzlicher Motivationsschub.
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