„Der Verkehrsinfarkt ist nur eine Frage der Zeit“
LINZ. Mit dem Baufortschritt der Bypassbrücken bei der Voestbrücke nimmt auch die Diskussion Fahrt auf, ob die künftige Verkehrssituation zur zusätzlichen Belastung der Hafenstraße wird.
„Die Bypässe an der Voestbrücke verstopfen die Donaulände noch mehr. Der absehbare Verkehrskollaps gefährdet Gesundheit und Sicherheit der Menschen, die hier arbeiten und schadet zudem dem Wirtschaftsstandort. Die Lösung kann daher nur durch den konsequenten Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Fahrt kommen“, betont Klaus Grininger, Mobilitäts- und Bezirkssprecher der Grünen Linz.
Zusätzliche Fahrspur in Prüfung
Vizebürgermeister und Infrastrukturreferent Markus Hein (FPÖ) beschreibt die Pläne für diesen Bereich: „Die Hafenstraßen selbst ist sehr dicht bis zu den Grenzen des öffentlichen Gutes verbaut. Die einzige sinnvolle Möglichkeit wäre, den ruhenden Verkehr – also die parkenden Autos – zu verbannen und beidseitig die Parkstreifen in eine zusätzliche Fahrspur umzuwandeln. Der Auftrag für entsprechende Untersuchungen wurden bereits an die zuständige Fachabteilung erteilt.“
Bei diesen Untersuchungen soll aber auch geprüft werden, ob diese zusätzliche Fahrspur nicht auch als Bus- und LKW-Spur besser geeignet wäre. „Denn mit einer durchgängigen Bus-/LKW-Spur von der Hafenstraße bis tief in die Industriezeile hinein – diese wird im kommenden Jahr vierspurig ausgebaut – könnte eine deutliche ÖV-Beschleunigung und damit Attraktivierung einhergehen. Mit dem Bau des neuen Parkhauses im Hafen wird es zudem auch Alternativen für den ruhenden Verkehr geben.“
Dadurch ist für Hein das verkehrspolitisches Ziel klar: „Der öffentliche bzw. der fließende Verkehr muss gegenüber dem ruhenden Verkehr zukünftig in der Hafenstraße Vorrang haben. Nur so kann unser Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig bleiben!“, begründet Hein diese geplanten Maßnahmen.
„Öffentlicher Verkehr auf dem Abstellgleis“
Klaus Grininger kritisiert die bisherigen Maßnahmen des FPÖ-Verkehrsreferenten im Bereich Hafenstraße: „Er ließ eine Bushaltestelle verlegen und einen Fahrradübergang in der Hafenstraße auflösen. Alle, die öffentliche Verkehrsmittel oder das Rad benützen, müssen somit wieder einmal auf Kosten des Autoverkehrs zurückstecken. Wer glaubt, durch solche Maßnahmen Verbesserungen zu erreichen, befindet sich in der Sackgasse.“
Schließlich sei die Situation bereits jetzt alles andere als zufriedenstellend. „Obwohl an der Donaulände und im Hafenviertel Tausende Menschen arbeiten und sich ständig neue Unternehmen ansiedeln, steht der dringend notwendige Ausbau der öffentlichen Verkehrsanbindung des Linzer Ostens nach wie vor auf dem Abstellgleis. Somit ist der Verkehrsinfarkt hier nur eine Frage der Zeit. Da helfen auch keine Bypässe bei der Voestbrücke“, ist Helge Langer, Klubobmann der Grünen Linz, überzeugt.
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