Wahlsieger ÖVP legt 7,5 Prozent zu, FPÖ verliert nur leicht (Update 27.05/08:54)
Update 27.05/08:54 Linz. Das um 23:00 Uhr verkündete Ergebnis der EU-Wahl weicht kaum von den ersten Trendprognosen ab. Die Kanzlerpartei ÖVP ist der Wahlsieger und erreicht rund 35 Prozent.
„Das Ergebnis ist Ausdruck des Stimmungsbildes in der Bevölkerung, es gibt eine Partei, der man in dem ganzen Wirbel der vergangenen Tage (Anm. Ibiza-Affäre) das Vertrauen schenkt“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer in einer ersten Stellungnahme.
FPÖ verliert leicht
Tatsächlich hat die Ibiza-Affäre auch den Freiheitlichen nur wenig geschadet. Die FPÖ muss nur ein leichtes Minus von zwei Prozent verschmerzen (18,1 Prozent) und verliert ein Mandat, just jenes, um das der Aschacher Roman Haider kämpfte.
Grüne verlieren wohl ein Mandat, bleiben aber im EU-Parlament
Die Grünen verlieren ebenfalls rund zwei Prozent und landen bei 13 Prozent (zwei Mandate). Nach dem Brexit könnten die Grünen ein drittes Mandat erhalten.
„Es sieht sehr gut aus. Die Daten zeigen einen Trend. Das muss gesagt werden. Aber setzt er sich fort, steuern die Grünen heute auf ein Comeback zu. Wir waren am Boden, aber wir sind aufgestanden. Wir haben verstanden und gehandelt. Wir haben mutige Entscheidungen getroffen, den Bundesvorstand verjüngt und entschlossen um das Vertrauen der Wähler gekämpft. Aus derzeitiger Sicht hat sich das ausgezahlt“, kommentiert der Grüne Landessprecher und stellvertretende Bundessprecher Landtagsabgeordnete Stefan Kaineder die ersten Prognosen.
Auch Grün-Landesrat Rudi Anschober zeigt sich optimistisch: “Das Ergebnis der Europawahl ist fantastisch. Ein großartiges Comeback, die Grünen sind wieder da. Rechtzeitig vor der Nationalratswahl im September. „
SPÖ und Neos kaum verändert
Von den jüngsten Turbulenzen konnten die Oppositionsparteien Neos und SPÖ nicht profitieren. Die beiden Parteien werden ähnlich abschneiden wie vor fünf Jahren. Die Neos werden ihr Mandat sicher halten, die SPÖ könnte ebenfalls ihre fünf Mandate halten, der Verlust eines Mandates ist aber möglich.
„Ich habe mir erhofft, dass wir etwas mehr zulegen, aber das ist ein Ergebnis, mit dem man gut leben kann“, so SPÖ-Landesrätin Birgit Gerstorfer. Sie erwartet, dass Hannes Heide fix ins EU-Parlament einziehen wird. Es müssten noch die Städte und die Wahlkarten ausgezählt werden, wo die SPÖ erfahrungsgemäß zulegen könne. Mögliche Auswirkungen auf das Abstimmungsverhalten der SPÖ zum Misstrauensantrag gegen Kanzler Kurz will sie aus dem Wahlergebnis nicht ableiten: „Das sind zwei unterschiedliche Themen.“
Heide erreicht Mandat, Winzig hat gute Chancen
Der Ischler Bürgermeister Hannes Heide wird mit großer Wahrscheinlichkeit in das EU-Parlament einziehen. Angelika Winzig muss sich VP-intern durch die Zahl der Vorzugsstimmen durchsetzen. Nachdem die ÖVP aber sieben Mandatare entsenden wird, stehen ihre Chancen gut. Die Vorzugsstimmen werden aber erst am Dienstag ausgezählt sein.
Roman Haider (FPÖ) wird den Einzug in das EU-Parlament nicht schaffen.
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