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Linz AG Abwasser saniert 30 Kilometer des Linzer Kanalnetzes

Karin Seyringer, 11.08.2019 16:23

LINZ. Im Interesse des Grundwasserschutzes und einer sicheren Entsorgung, saniert Linz AG Abwasser aktuell und die nächsten Monate insgesamt 30 Kilometer des Linzer Kanalnetzes. 

Martin Heindl bei einer Schachtaufnahme Foto: LINZ AG
  1 / 3   Martin Heindl bei einer Schachtaufnahme Foto: LINZ AG

Derzeit finden Arbeiten im Wasserschongebiet Linz-Urfahr sowie gebündelte Sanierungsarbeiten quer über das Stadtgebiet statt. Die beiden Projekte verlaufen über eine Kanalnetzlänge von insgesamt 17,2 Kilometer und bedeuten Gesamtkosten von etwa 8,3 Millionen Euro. Die Sanierung der ersten beiden von sechs Abschnitten im Wasserschongebiet Linz-Urfahr soll im Oktober 2019 abgeschlossen werden.

Als Nächstes folgt die Kanalsanierung im Wasserschongebiet Scharlinz sowie einem weiteren Teil von Urfahr ab September. Dieses Projekt verläuft über etwa 12,4 Kanalkilometer und kostet zirka 3 Millionen Euro.

Sanierung häufig unterirdisch

„Um während der Arbeiten die Belastung für die Linzer durch Staub, Lärm und Verkehr zu minimieren, wird so häufig wie möglich eine unterirdische beziehungsweise grabungslose Sanierungsform gewählt“, erläutert Martin Heindl, Leiter Kanalplanung und -bau von Linz AG Abwasser.

„Schlauchlining“

Die bevorzugte unterirdische Sanierungsform ist das sogenannte „Schlauchlining“. Dieses kommt bei undichten Rohrverbindungen, Quer- und Längsrissen, mechanischem Verschleiß oder Korrosion zum Einsatz. Dabei wird ein Schlauch aus Trägermaterial und Kunstharz über einen Kanalschacht mithilfe einer Seilwinde in den Kanal eingezogen. Daraufhin muss der Schlauch nur mehr mit Druckluft aufgestellt und mit UV-Licht ausgehärtet werden.

Durch diese Vorgangsweise können lärm- und staubintensive Grabungsarbeiten sowie Verkehrsbehinderungen minimiert werden.

360-Grad-Aufnahmen zur Schachtinspektion

Aber nicht nur die Kanalrohre, sondern auch deren Zugang – die Kanalschächte – müssen instandgehalten werden. Um deren Zustand zu bewerten, führt Linz AG Abwasser laufend Schachtinspektionen durch. Dabei hilft ein neues, modernes Fahrzeug mit dem Inspektionssystem „Panoramo“. Das System wird vom Laderaum des Fahrzeuges aus über ein 180 Meter langes Glasfaserkabel, in den Schacht abgelassen. Dies ermöglicht Aufnahmen von mehr als 40 Meter tiefen Schächten sowie von solchen, die nicht unmittelbar zufahrbar sind.

Dank seiner beiden hochauflösenden Weitwinkelkameras ermöglicht das Inspektionssystem eine vollumfängliche Zustandserfassung der Schächte. Auf einem Monitor können die 360-Grad-Aufnahmen in 4K-Qualität entweder sofort direkt im Fahrzeug oder nachfolgend durch die Ingenieure im Büro begutachtet werden. „Am Monitor können wir uns dabei so durch den Kanalschacht bewegen, als würden wir selbst durchfliegen“, so Martin Heindl.


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