Chefvolkswirt Bruckbauer erwartet für 2020 leichtes Wirtschaftswachstum
LINZ. Eine spannende Analyse der weltweiten Wirtschaft sowie die Auswirkungen auf Österreich lieferte Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der UniCredit Bank Austria, am Dienstag bei seinem Vortrag in der Raml und Partner-Akademie.
Die Conclusio seiner Analysen: für 2020 erwartet er ein schwaches aber positives Wirtschaftswachstum, in Deutschland etwa 1 Prozent, Österreich 1,1 Prozent, China 5,9 Prozent sowie USA 0,7 Prozent.
„Wir stehen keinesfalls vor einer neuen Krise, es ist eine leichte Rezession oder Abschwächung der Konjunktur“, legte er gleich zu Beginn klar. Die Zinsen werden die nächsten Jahre so tief bleiben.
Seit einem Jahr stagniert der globaler Handel mit Gütern, stark ausgelöst durch die Schwellenländer in Asien. Ein Hauptgrund sind die von US-Präsident Trump verhängten Zölle, die der chinesischen Industrie schwer zugesetzt haben. Neben zukunftsorientierten Investitionen wurde von den Chinesen teilweise aber auch sinnlos investiert und damit massive Schulden gemacht.
In Deutschland befindet sich die Industrie bereits seit einem Jahr in der Rezession, die mittlerweile in die Gesamtwirtschaft hinein wirkt. Bau, Handel und Dienstleistung laufen nach wie vor sehr gut, wie auch bei uns in Österreich. Und auch in Österreich hat die Industrie rückläufige Output-Zahlen.
Konsumenten weiter optimistisch
Die Konsumenten sind weiter optimistisch, was sich positiv auf den Handel und die Bauwirtschaft auswirkt. Da hilft mit, dass es noch nie eine so niedrige Arbeitslosenquote im wiedervereinigten Deutschland gab. Außer bei den Briten ist damit die Konsumentenstimmung weiter sehr gut.
„Die USA machen unter Präsident Trump Schulden, dass ist nur so kracht,“ zeigt der Banker auf. Das führt dazu, dass es in den USA noch immer einen Aufschwung gibt, der sich jedoch ebenfalls abzuflachen beginnt.
In den nächsten Jahren werden Schwellenländer wie China das Wirtschaftswachstum stützen, prognostiziert der Volkswirt. Weitere positive Signale sind für ihn eine sich abzeichnende Reduzierung des Zollstreits zwischen China und den USA, dass zumindest bis Ende 2020 kein harter Brexit zu erwarten ist, und sich wieder ein leichtes positives Wirtschaftswachstum abzeichnet.
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