Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Gutachten bestätigt: Sprachförderung in den städtischen Kindergärten auf dem richtigen Weg

Nora Heindl, 03.03.2020 18:05

LINZ. Seit Jahren ist die Sprachförderung eine wichtige Säule der Bildung in den städtischen Kindergärten. Ein Gutachten, durchgeführt von Hochschulprofessor Jörg Mußmann bestätigt nun: die Sprachförderung ist auf dem richtigen Weg. 

Foto: Africa Studio/Shutterstock.com
Foto: Africa Studio/Shutterstock.com

„Wir wollten wissen, ob wir mit unserem Konzept der Sprachförderung inhaltlich richtig liegen und auch nach wie vor aktuell sind“, erklärt Bildungsstadträtin Eva Schobesberger den Auftrag der Untersuchung. „Das Ergebnis freut mich deshalb sehr. Professor Mußmann hat uns bestätigt, dass das Konzept auf aktuellstem wissenschaftlichen Stand ist. Das ist aus meiner Sicht eine hohe Auszeichnung für die Arbeit in unseren Kindergärten.“

Insgesamt wurden im abgelaufenen Bildungsjahr 3.428 Mädchen und Buben von speziell ausgebildeten Sprachpädagogen unterstützt. Die Stadt wendete dafür 2019 1,6 Millionen Euro auf, 500.000 Euro tragen gemäß einer 15 A Vereinbarung Bund und Land OÖ.

Förderung beginnt mit Eintritt in den Kindergarten

Gestartet wird diese zusätzliche Bildungsmaßnahme mit einer Erhebung des Sprachstandes jedes Kindes mit dem Beginn des Kindergartenbesuches. Diese Ersterhebung wird aus Rücksicht auf die Kinder und im Hinblick auf die Tatsache, dass sie sich ja in einer neuen Umgebung befinden, noch ohne echte „Testsituation“ durchgeführt. Im Bedarfsfall startet die zusätzliche Förderung unmittelbar.

Ab dem drittletzten Kindergartenjahr wird der Sprachstand der Kinder zweimal jährlich mit einem wissenschaftlich abgesicherten Instrument evaluiert. Mit diesem Screeningverfahren wird auch festgestellt, in welchen Bereichen die Kinder konkreten Förderbedarf haben, sodass die Fördermaßnahmen gezielt auf die Bedürfnisse des einzelnen Kindes abgestimmt werden.

Thematische Sprachschwerpunkte

Aufbauend auf den Ergebnissen der Sprachstandsfeststellung vereinbaren die gruppenführenden Pädagogen und Sprachpädagogen alle vier bis acht Wochen einen thematischen Sprachschwerpunkt für den gesamten Kindergarten. Dieser Sprachschwerpunkt muss sowohl in der Kompetenzplanung der Kinder, als auch in der detaillierten Planung der Sprachpädagogen seine Vertiefung und Wiederholung finden. Darauf aufbauend wird für jedes Kind ein Förderplan gestaltet.

Die Sprachfördergruppen sollen möglichst sprachhomogen sein und maximal acht Kinder umfassen, wobei diese Gruppen auch in Kleinstgruppen (zwei bis drei Kinder) aufgeteilt werden können. Wesentlich in dieser Sprachförderung ist der Aufbau einer tragfähigen Beziehung zwischen Kind und Sprachpädagogin, eine gute Einbettung in die tägliche Bildungsarbeit und die Sprachförderangebote in der Regelgruppe. So stellen die städtischen Kindergärten sicher, dass den Kindern auch die Möglichkeiten zur notwendigen Wiederholung und Festigung geboten werden. Auch die Eltern werden laufend eingebunden, um auch ihnen die Möglichkeit zu geben, mit dem Kind zu üben.

Erwerb der deutschen Sprache als Verkehrssprache

Hauptziele sind die Unterstützung des Erwerbs der deutschen Sprache als Verkehrssprache. Also, dass Kinder Sprache zur Erfüllung sozial-kommunikativer Zwecke gebrauchen. Darüber hinaus sollen die Grundlagen für den Erwerb der deutschen Sprache als Bildungssprache für die Schule geschaffen werden.

Gutachten empfiehlt verstärkte Kooperation mit den Volksschulen

Empfohlen wird im Gutachten eine verstärkte Kooperation mit den Volksschulen, woran bereits gearbeitet wird. Die Kooperation gestaltet sich derzeit schwierig, das ganze Schuleintrittsverfahren wurde neu organisiert und ist noch herausfordernd, und ist auch nicht ganz abgestimmt auf die erprobten Abläufe in den Kindergärten. Die Stadt Linz sucht aber weiterhin die Kooperation, weil auch Mußmann bestätigt, dass der wesentliche Faktor für die Nachhaltigkeit der Sprachförderung die Fortsetzung der Förderung sein muss, möglichst auf Basis der Vorarbeit in den Kindergärten, kontinuierlich und nahtlos.

„Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Gutachten des Experten klar bestätigt, dass wir in den städtischen Kindergärten mit unserem Konzept auf dem richtigen Weg sind. Die Tatsache, dass wir – im Unterschied zu den meisten anderen Rechtsträgern – schon mit dem dritten Lebensjahr mit zusätzlicher Sprachförderung starten, ist ein wesentlicher Faktor für die Wirksamkeit unserer Bemühungen“, erklärt Stadträtin Schobesberger.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden