Sicher unterwegs mit den Schulwegtipps der AUVA
OÖ. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sondern entwickeln bis ins Alter von 14 bis 16 Jahren ihre Sinne und Fertigkeiten, um kompetente Teilnehmer im Straßenverkehr zu werden. Daher ist es für die Sicherheit auf den Schulwegen wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern den Schulweg üben und Sicherheitswissen vermitteln.
„Nur wenn wir die Kinder aktiv am Verkehrsgeschehen teilnehmen lassen, können sie auch die entsprechenden Kompetenzen entwickeln“, rät MMag. Iris Radler, Präventionsexpertin in der AUVA-Landesstelle Linz. Worauf es im Einschulen zu achten gilt und was Kinder unbedingt wissen müssen, zeigt die AUVA den Erziehungsberechtigten und Pädagogen in Verkehrssicherheitsworkshops und ganz neu mit acht Kurzvideos, die in Kooperation mit dem verkehrspsychologischen Institut sicher unterwegs zusammengestellt wurden. Online unter: www.auva.at/sicherer-schulweg
Die Top 10 Tipps zum Nachlesen
1. Der sicherste Weg ist nicht immer der kürzeste
Bei der Auswahl des Schulweges sollten Eltern darauf achten, Kinder die Straße möglichst an ampelgeregelten Stellen oder zumindest bei einem Zebrastreifen queren zu lassen. So können gefährliche Situationen für das Kind vermieden werden.
2. Richtiges Verhalten erklären, üben und loben
Ist der sichere Schulweg gefunden, so muss er regelmäßig geübt werden. Das Üben sollte unter realen Bedingungen, also am besten morgens an einem Werktag, und nicht am Wochenende mit wahrscheinlich deutlich geringerem Verkehrsaufkommen, geübt werden. Wichtig dabei: Das richtige Verhalten der Kinder loben und somit positiv verstärken, falsches Verhalten korrigieren und somit umlernen.
3. Volle Konzentration für Erklärungen nutzen
Kinder im Volksschulalter können noch nicht mehr als zwei Reize gleichzeitig verarbeiten. Werden die Kinder vom Blick in ein Schaufenster oder vom Beobachten eines Feuerwehrautos abgelenkt, gehen Erklärungsversuche der Eltern ins Leere. Es gilt also darauf zu achten, zum Beispiel mittels Blickkontakt, die volle Aufmerksamkeit des Kindes zu haben.
4. Die Perspektive des Kindes einnehmen
Aufgrund ihrer Körpergröße können Kinder nicht alle verkehrsrelevanten Details wie Hinweisschilder, Markierungen oder andere Verkehrsteilnehmer sehen. Dadurch fehlt ihnen auch der Überblick über das Verkehrsgeschehen. Deshalb sollten Eltern bei der Auswahl des Schulweges und für die Vermittlung von Sicherheitswissen die Perspektive des Kindes einnehmen.
5. Jeden Streckenabschnitt einzeln üben
Erst mit rund zwölf Jahren wird bei Kindern die sogenannte Abstraktionsfähigkeit voll ausgeprägt. Diese benötigt man, um einmal in einer bestimmten Situation Gelerntes, beispielsweise eine Verkehrsregel, auch in einem anderen Streckenabschnitt anwenden zu können. Das heißt, nur weil Kinder eine Regel schon kennen, können sie diese nicht automatisch überall richtig anwenden. Deshalb müssen Eltern ihre Kinder in jedem Abschnitt erneut auf die Verkehrsregel hinweisen und jeden Abschnitt üben, um sicheres Verhalten zu festigen.
6. Den Hörsinn der Kinder schulen und ausprägen
Erst ab zirka acht Jahren ist der Hörsinn der Kinder im Unterscheiden und Zuordnen von Geräuschen zuverlässig. Davor braucht es viel Übung darin. Eltern können ihre Kinder auf Geräusche aufmerksam machen mit Fragen wie: Hörst du das Motorrad? Mit einem Geräuschequiz kann man den kindlichen Hörsinn spielerisch trainieren.
7. Genügend Zeit für den Schulweg einplanen
Kinder im Alter von sechs Jahren sind noch nicht in der Lage, einmal begonnene Bewegungen abrupt zu stoppen. Auch die Reaktionsgeschwindigkeit wird erst in der Pubertät voll ausgeprägt. Beide Faktoren können rasch zu gefährlichen Situationen führen, wenn man zu wenig Zeit für den Schulweg einplant.
8. Mit gutem Beispiel vorangehen
Kinder lernen am Modell, deshalb ist es wichtig, dass Erwachsene mit gutem Beispiel vorangehen und Eltern nicht von ihren Kindern die Befolgung von Verkehrsvorschriften verlangen, die sie selbst brechen.
9. Für Sichtbarkeit in der dunklen Jahreszeit sorgen
Zur Verkehrssicherheit gehört vor allem auch, von anderen Verkehrsteilnehmern rechtzeitig gesehen zu werden. Für mehr Sichtbarkeit in der Dunkelheit können Reflektoren an Schultaschen und Jacken angebracht werden oder man setzt überhaupt auf Kleidungsstücke mit eingenähten Reflektoren. So kann das Kind von Kopf bis Fuß in seiner vollen Körpergröße wahrgenommen werden.
10. Sicheres Verhalten regelmäßig überprüfen
Ein Rollentausch zwischen Eltern und Kindern hilft, den Übungsfortschritt zu überprüfen und zeigt, wo die Kinder noch unsicher sind und Unterstützung benötigen. Grundsätzlich gilt: Je mehr Wiederholungen, desto sicherer wird sich das Kind im Straßenverkehr bewegen.
Das Service der AUVA für Versicherte
· Präventionsangebote zur Reduktion von Unfällen und Fehlzeiten
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